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Alt 05.04.2007, 00:29
Jeannine*** Jeannine*** ist offline
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Standard AW: Bin mit 19 Jahre an ein Gallengangkarzinom erkrankt!

Hallo zusammen

Ich heisse Jeannine und wohne in der Schweiz.

Mein Vater hat leider auch Gallenblasenkrebs.

Meinem Vater (58) wurde vor einem Jahr die Gallenblase entfernt (Gallenkoliken). Nach dieser Operation wurde uns ca. 4 Tage später mitgeteilt, man habe ein Gallenblasenkarzinom gefunden. Sofort wurde eine weitere OP angesetzt. Bei dieser OP hat man ihm den Rand der Leber, wo die Gallenblase gelegen hat, entfernt. Nach gut zwei Wochen bangen, hat man uns mitgeteilt, es wurden keine weiteren bösartige Zellen gefunden. Juhuiii. Leider hat dieses Juhuii gerade ein halbes Jahr angehalten. Im August 06 hat man bei der 2. Kontrolluntersuchung Flecken auf der Leber entdeckt. Man hat ein Röntgen gemacht und per Zufall am unteren Rand des Röntgenbildes noch "etwas" gesehen. Nach einer Darmspiegelung war dann klar, es ist ein bösartiger Darmtumor! Sofort wurde eine weiter OP angesetzt, in der man meinem Vater einen Teil des Darms entfernt hat, weiter wurde die Leber punktiert. Nach dieser OP gab es einige Komplikationen. Darmlähmung, Bauchnahtriss.... Wir waren froh, unseren Papi wieder mit nach Hause zu nehmen. Das Gespräch mit der Onkologin war niederschmetternd! Sie geben meinem Vater nur noch Monate und nicht mehr Jahre zu Leben. Die Leber hat nicht Metastasen vom Darmkrebs, sondern vom Gallenblasenkrebs. Man hat meinem Vater die Wahl gelassen, was er machen will. Chemo, keine Chemo, nur noch Schmerzmittel usw. Doch hat man gemerkt, die Ärzte wollen eine Chemo versuchen. Mein Vater ist eine Kämpfernatur und gibt nicht so leicht auf. Also hat er im November 06 die erste Chemo begonnen. Leider weiss ich nicht, wie die hiess (Folfox oder so). Man hat meinem Vater einen Port gemacht, damit er die Chemo zu Hause machen konnte.(3 Stunden in der Klinik mit Infusion und dann noch 2 Tage mit einer "Bombe" zu Hause). Bitte entschuldigen Sie die Ausdrucksweise. Zu dieser Zeit hat er auch mit Misteltherapie angefangen. Meinem Vater ging es in dieser Zeit erstaunlich gut. Leider hat die Chemo "nichts" gebracht, der Tumor ist gewachsen. Man hat darauf eine andere Chemo Gemzar vorgeschlagen und durchgeführt. Die ging nur noch eine halbe Stunde per Infusion. Dabei ging es meinem Vater schlecht. Der Schock, nach fünf Chemos ist der Tumor 1 cm gewachsen! Darauf wissen die Ärzte jetzt nicht mehr was machen. Meinem Vater hat die Onkologin gesagt, dass Sie keine weiteren Vorschläge für weitere Therapien hat. Weder mein Vater noch wir Angehörigen können das einfach so hin nehmen. Wir haben uns nun mit der Tumorenklinik in Freiburg in Verbindung gesetzt und am 2. Mai einen Termin beim Oberarzt erhalten. Ich hoffe sehr, dass diese Ätzte meinem Vater eine Therapie vorschlagen können. Wir geben die Hoffnung nicht auf!!!!!!!!!!!

Bei euch im Forum habe ich oft von Xeloda gelesen. Was ist das? Habe noch nie davon gehört. Habe sogar die ganze Krankenakte meines Vaters durchgelesen. Hat bei euch Gemzar alleine nichts genutzt? Nur mit Xeloda zusammen? Ihr seht ich greife nach Strohhalmen.


Noch etwas! Ich finde es Toll wie ihr miteinander umgeht. Wie eine grosse Familie. Ich bewundere die Betroffenen und habe grosse Hochachtung dass ihr uns an eurer Geschichte teilhaben lässt. Für mich ist es nicht einfach in Worten zu fassen, was ich fühle wenn ich in eurem Forum lese. Zuversicht, Aufmunterung, Halt, Mitgefühl, Trauer............

Liebe Grüsse Jeannine