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Alt 27.02.2018, 18:41
Wally_coffee Wally_coffee ist offline
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Standard AW: Einschränkungen nach RTR/RLA

Hallo, vor genau einem Jahr war ich in der gleichen Situation. Ich hatte solche Angst vor der offenen RLA, obwohl mein Verstand mir sagte, dass das unnötig ist. Erste OP und Chemo waren mir bei der Diagnose schon angekündigt worden, aber diese zweite OP nicht. Daher hat es mich ziemlich runtergezogen. Vom heutigen Standpunkt aus möchte ich dir zurufen, habe keine Angst! Ich bin vorgestern zum Beispiel einen Halbmarathon im Frost gelaufen, am Donnerstag war ich ganz normal mit den Kollegen Schifahren, und zwar beinahe vom ersten bis zum letzten Lift. Allerdings erschöpfen mich solche Aktionen am Tag danach immer noch ziemlich. Du siehst also, es ist nicht so einfach, zu sagen wann das Leben wieder normal ist.

Das Wichtigste ist ja, dass sie hoffentlich auch bei Dir nur totes Gewebe finden! Das war bei mir zum Glück so und wurde mir noch am selben Abend vom operierenden Arzt persönlich gesagt. Meiner Frau hatte er es schon vorher am Telefon erzählt. Von da an geht es langsam bergauf, erst wird es jeden Tag besser, dann jede Woche. Chemo, lange Narkose und OP schwächen den Körper natürlich sehr. In der zweiten Nacht nach der OP hatte ich schlechte Träume, vermutlich vom Schmerzmittel. Ich war auch zunächst dreifach verkabelt, mit Katheter, Schmerzkatheter und Drainage, Nach zwei, drei Tagen kam das alles weg.

Ich durfte zwei Wochen nach der OP nicht in die Sauna oder ins Schwimmbad. Die Ärzte in der AHB verboten mir das Joggen und Radfahren für 3-6 Monate. Ich hab mich da auch dran gehalten; beim Radfahren kam es mir unangemessen vor, beim Joggen sinnvoll. Loslaufen fühlte sich etwa vier Monate lang nicht gut an, dann habe ich langsam wieder angefangen. Die Sache ist, dass bei der RLA die Bauchmuskeln abgetrennt werden. Und die werden halt für vieles benötigt. Das dauert dann, bis sie wieder brauchbar sind. Zunächst darf man eben nichts Schweres heben und muss ein gezieltes Training der Muskeln vermeiden.

Lass dir Zeit nach der OP, auch mit dem Arbeiten. Nach der Diagnose bist du vermutlich sofort operiert worden, dann bald Chemo, jetzt steht die OP bevor. Du wirst danach Zeit brauchen, um zu verarbeiten, was mit dir passiert ist. Manche Nebenwirkungen der Chemo konnte ich erst in der AHB überhaupt wahrnehmen.

Ich drück dir in Gedanken fest die Daumen!
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