Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 03.09.2007, 17:05
Monikey2503 Monikey2503 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2007
Beiträge: 2
Standard AW: meine mama hat bsdk

hi du,

ich kann dich voll verstehen. Du und deine Mom haben Glück, daß das noch ein sehr frühes Stadium ist und daß man wirklich noch sehr viel tun kann. Aber lies dir mal meine Story durch, vielleicht lernt ihr was daraus ....

Ich (27) habe hier noch nie geschrieben und möchte jetzt auch kurz meine Story erzählen:

Meiner geliebten Mutti (57) hat man 03/2006 BSDK mit multiplen Lebermetastasen diagnostiziert. Gleich darauf hat das Krankenhaus ihr Chemotherapie gegeben. Zuerst Gemzar, worauf sie super reagierte. Dann half es nicht mehr. Xeloda, Oxaliplatin und FMF vertrug sie nicht, somit gab man ihr heuer Gemzar/Alimta. Aber das scheint auch nicht mehr geholfen zu haben. Der Tumor wuchs weiter, streute sogar in die Lunge aus, und die Tumormarker waren mittlerweile bei rund 192000.


Gleich von Anfang an habe ich wie die Böse nach Alternativen gesucht, da Chemo allein sie nie gesund machen kann. Ich habe auch wirklich viel gefunden, und da Mutti sowieso kämpfen wollte, konnte ich ihr gleich ein paar Sachen besorgen. Sie nahm zum Beispiel kolloidales Gold, Nano-Silizium, ich besorgte ihr einen Aura-Spray, kaufte Hypnose-CD’s zur Stärkung des Immunsystems, Padma28, fand sogar einen tollen Schamanen, zudem wir auch gingen, kaufte ihr Bücher zu Themen wie Simonton-Therapie, Visualisierungen, schickte ihr Blut einer Ärztin damit sie ihr Biofeld analysierte, erkundigte mich bezüglich Zelltherapie, Hyperthermie, Ukrain, Petroleumkur, Bachblüten, etc etc. … aber irgendwie war dann doch alles zu spät.
Zur Hyperthermie konnte sie leider nur 1x gehen, danach konnte sie das Krankenhaus nicht mehr verlassen.

Nun liegt meine arme süße Mutti seit einer Woche nur noch im Krankenhausbett, kriegt keine Chemo mehr, wird nur noch schmerzfrei gehalten, bewegt nur ihren Kopf und die Gliedmaßen ein wenig, säuselt vor sich hin, will nichts essen und trinken, spricht nicht und vor allem … sie weint viel. Das einzige was sie von sich gibt ist ein penetrantes, quälendes „joj ….. joj ….. joj“ …. und das geht die ganze Zeit so, wenn sie nicht grad schläft. Sie leidet so sehr, sie muß ja so Angst haben, sie WILL ja noch nicht gehen … aber immer wenn sie mich oder Papa sieht, dann jault sie noch mehr, runzelt ihre Stirn, weint, ist unruhig, hält sich die Hand vor der Stirn und den Augen und leidet …. ach Gott, es ist so schwer. Und wenn sie dann mal unter großer Anstrengung meinen Kosenamen „Monjuk“ rausjault und wieder so mit gequälter Stimme weint und joj-t, … meine Güte mir reißt es das Herz in Zwei ….
Mir schießen dann die Tränen waagrecht raus, ich drücke Mutti, küsse sie, streichle ihre zarte Haut, schnuppere ihre typischen angenehmen Geruch und kuschel mich Wange an Wange an sie ran … vielleicht ist es das letzte Mal, daß ich das tun kann.


Wieso trifft denn diese scheiß Krankheit grad meine Mutti? Grad sie, die immer so gütig war, nie jemanden etwas zu Leide getan hat, immer gut gelebt hat, nicht geraucht, gut gegessen, viel geschlafen hat und viel in der Natur war? Es ist so ungerecht, ich versteh einfach die ganze Welt nicht mehr. Kann es denn einen Gott geben, der so was zulässt? Ich wette, die Frage stellen sich viele.

Ist es denn naiv von mir immer noch zu hoffen, daß es Mutti noch besser gehen könnte, auch wenn die Ärzte meinen, sie hätte nur noch ein paar Tage? Sie kriegt ja doch immerhin noch Ukrain!

Ach, was soll ich sagen, ich bin am verzweifeln, ich versteh die Welt nicht mehr, es ist so ungerecht. Ich empfinde so viel Schmerz, dann heul ich wieder wie ne Blöde, danach bin ich irgendwie wie in Trance, schaue nur blöd in die Gegend, denke nichts, bin wie unter Drogen, schaue ins Narrenkastl, aber ich empfinde auch so viel Hass, so viel Ärger und Wut … sodaß ich richtig aggressiv und böse werde … oh Mann, was geschieht bloß?

Ich wünsche allen viel Glück die diese blöde Krankheit haben und möchte allen noch etwas sagen:

Laßt keine Minute aus um nicht auch nach Alternativ-Methoden zu suchen. CHEMOTHERAPIE HEILT NIE KREBS!!!! – es verlängert nur das Leben. Aber um welchen Preis? Daß meine geliebte, gutherzige Mutti nun am Ende ist, daß sie furchtbar leidet, null Immunsystem hat und daß sie sogar aus dem Mund nach salzig-sauren Giften riecht. Sie ist nun vollgestopf mit Gift. Vertraut also nicht allein der Schulmedizin, die ist so beschränkt, so zweidimensional, sie sieht nicht den Menschen, sondern nur ein System, das so und so zu reagieren hat. Schulmedizin wird beeinflusst durch die großen Pharmakonzerne, die nie zulassen würden, daß ein anderes Krebsmittel denen das Geschäft wegnimmt.

Und denkt euch nicht, daß es ihm/ihr ja noch gut geht, die Chemo wirkt ja (ja, jetzt am Anfang nur) so gut …. Vergesst das!!! Das Blatt kann sich so schnell wenden, und dann habt ihr auf einmal keine Zeit mehr, nach etwas zu suchen, dann ist man nur noch bettlägerig, isst und trinkt nichts … ja dann könnt ihr alles andere auch schon vergessen. Ich habe mir den Hintern aufgerissen (wenn ich das so hier sagen darf) um für Mutti was zu finden, aber das suchen braucht auch seine Zeit, man muß abwägen, ob das was taugt oder nicht, was das kostet, wo kriegt man das, gibt es das wo billiger …. Fragen über Fragen ….

Also, gebt nicht auf, fangt gleich an, und viel Glück noch …
Monikey
Mit Zitat antworten