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Alt 09.11.2004, 13:13
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo, Rudolf,

ich komme leider erst heute dazu, Dir auf Deinen Beitrag vom 5. 11. zu antworten.

ICH sehe bzgl. der Aussagekraft der Studie die Situation NICHT so, daß mit der negativen Aussagekraft die Wertlosigkeit der Studie gemeint ist ( warum sollte man sie dann veröffentlichen? ) sondern die Aussagekraft bezogen auf eine MISTELTHERAPIE beim Nierenzellkarzionom ist für mich negativ. Vielleicht kann man das unterschiedlich auffassen, weiß ich nicht. Aber soweit ich weiß, bist auch Du mal auf einem Kongress o. ä., wo Du von Deiner "Heilung" des Nierenzellkarzionms durch die Mistel berichtet hast, mit den Worten begleitet worden: "Da können sie genauso gut nach Lourdes pilgern" - oder irre ich mich da???

Beim Ausmass des Nierenzellkarzinoms ist es ABSOLUT unwesentlich, WIE GROSS der Tumor war, oder WIEVIELE Metastasen vorhanden sind.
Tatsache ist eines: Hat der Tumor gestreut ( und das ist AUSSCHLIESSLICH über den Lymph- oder Blutweg möglich! )ist es völlig egal, ob der Tumor nur 1 cm groß war oder ob er 20 cm groß war. Die Fragen sind IMMER: WO hat der Tumor gelegen? Hatte er Anschluss an das Blutsystem, indem er in Vene oder Arterie eingewachsen war, oder waren Lympknoten ( auch wenn es nur einer ist und auch wenn er entfernt wurde ) befallen, sodass der Tumor über das Lymphsystem streuen konnte??? Und WIE aggressiv ist der Tumor? G1, G2, oder G3?

Die Behandlung sieht dementsprechend keinesfalls anders aus!!! Beim METASTASIERTEN Nierenzellkarziom ist nach schulmedizinischer Sicht die Immun-Chemo angesagt. Und METASTASIERT ist der Tumor auch dann, wenn nur EIN Lymphknoten in der Umgebung befallen war, AUCH wenn er entfernt wurde!!!

Man weiß, dass die Metastasierung des Nierenzellkarzionms zuerst in Weichteile stattfindet, vorwiegend in die Lunge. Knochenmetastasen treten erst zu einem späteren Stadium auf. Und bei SÄMTLICHEN Weichteilmetastasen greift die Immun-Chemo nachgewiesenerweise zu 30 bis 40 %. Knochenmetastasen werden von der Immun-Chemo leider nahezu immer nicht erreicht! Und bei Hirnmetastasen, die auch zu einem weitaus späteren Zeitpunkt auftreten können, KANN ( DARF ) die Immun-Chemo nicht verabreicht werden!

Dementsprechend sieht die Behandlungsmassnahme NICHT anders aus: beim METASTASIERTEN Nierenzellkarzinom ist IMMER aus schulmedizinscher Sicht die Immun-Chemo indiziert. Knochenmetastasen werden ZUSÄTLICH therapiert!

Deine Ausführungen bzgl. Erfahrungen - Beobachtungen - Studien ( Statistiken ) sind recht nett. (Ich weiß übrigens, was "videre" heißt - habe nämlich meine Schulbildung u.a. mit dem Großen Latinum abgeschlossen .) Aber: Auch ICH brauche KEINE Statistik oder Studie, um festzustellen, dass ich "bei Regen nass werden kann". Jedoch ist für mich sehr nützlich, dass man Stoffe gefunden hat, die mich bei Regen nicht völlig durchnässen!
Deshalb möchte ICH, um bei Deinem banalen, sehr hinkenden Beispiel zu bleiben, sehr wohl eine Studie, die festgestellt hat, daß die Wahrscheinlichkeit bei Regen völlig durchnässt zu werden, sehr hoch ist, wenn ich mich in einem Baumwollpullover nach draußen stelle. Wichtig ist für mich, daß es Gummikleidung gibt, die mich vor der Nässe des Regens ABSOLUT schützt. Noch wichtiger ist es für mich, daß es auch atmungsaktive Stoffe gibt, die mich auf der einen Seite nicht nass werden lassen, worunter ich aber auch nicht schwitze, weil keine Luft mehr an menen Körper kommt!!! Und deshalb möchte ICH gerne einen Nachweis haben!

Sieht dieser Nachweis dann so aus, dass ein "Baumwollpullover" gegen Nässe "KEINEN VORTEIL" hat, so ist der Baumwollpullover UNWIRKSAM gegenüber Regen-Nässe und NICHT DIE STUDIE, die zu diesem Ergebnis geführt hat, ist unwirksam !!! Die Gummikleidung oder atmungsaktive, nässeundurchlässige Kleidung würden "EINEN VORTEIL" bringen - ich würde nämlich darunter nicht nass werden.

GLAUBEN kann ich viel, vielleicht auch, daß die Mistel mich "geheilt" hat. Vielleicht war es aber auch die Spontanheilung??? Oder, oder, oder.....



Es ist möglich, daß DU keine Studie brauchst - Glaube soll ja angeblich Berge versetzen. ICH bin da anders, und vielleicht viele andere Menschen auch.

Deine Ausführungen bzgl. der Mistelwirkung bei verschiedenen Tumorarten ist auch recht nett. Ich kann aber mit ihr nicht konform gehen! Das IMMUNSYSTEM muss sicher nicht untersucht werden, um die Wirksamkeit der Mistel bei verschiedenen Tumorarten belegen zu können. Eher wohl die TUMORART bzgl. der REAKTION auf die Verstärkung der Wirkung des Immunsystems, ob der Tumor dadurch beeinflußt wird oder nicht.

Es ist nun mal wissenschaftlich bekannt, daß das Nierenzellkarzinom nahezu ausschließlich durch das Immunsystem beeinflusst werden kann! Nur deshalb hat man ja die Immun-Chemo als potentiell wirksame Therapie gefunden! Genauso wie man bei der Mistel herausgefunden hat, daß sie den GESAMTEN Organismus positv beeinflussen kann. Hier geht es aber nicht NUR darum, den GESAMTEN Organismus zu beeinflussen, sondern darüber hinaus GEZIELT die Abwehr auf die Krebszellen positiv beeinflussen.

Und in diesem Zusammenhang wird, wenn schon Mistel als THERAPIE, deshalb bei dieser Therapiemöglichkeit in dementsprechenden Kliniken auch von "hochdosierter Mistel" in Form von Infusionen gesprochen!

Offensichtlich haben aber die Interferone Interleukin und Interferon kombiniert in Verbindung mit 5 FU eine stärkere Wirksamkeit ( natürlich auch stärkere Nebenwirkungen )als die Mistel!

Bzgl. der verschiedenen Tumorarten weiß man ebenfalls, dass die MEISTEN Tumorarten eben leider NICHT NUR auf das Immunsystem reagieren! LEIDER, denn sonst würden wir sicher nicht die Strahlen- oder Chemotherapie nutzen müssen, um diese Tumore VIELLEICHT zum Absterben zu bringen!

Insofern ist die Überprüfung bei VERSCHIEDENEN TUMORARTEN bezogen auf die Wirksamkeit schon m. E. äußerst wichtig. Was nützt es mir, wenn mein Immunsystem relativ in Ordnung ist, der Tumor, den ich habe, aber von meinem Immunsystem nur zu einem geringen Teil beeinflusst wird????

Natürlich kann man jetzt auch hier wieder darüber streiten: Es gibt sicher genug Menschen, der der Meinung sind, daß sie AUSSCHLIESSLICH deshalb Krebs bekommen haben, weil sie z. B. durch zuviel Stress ihr Immunsystem überfordert haben. Das würde dann im Umkehrschluss auch heißen, daß ich JEDEN TUMOR durch ein Immunsystem, das wieder intakt gebracht wird, auch wieder heilen kann. Leider sind die Entstehungsursachen für Carzinome aber nicht so einfach zu erklären! Das ist leider ein wenig ZU einfach! ( Wobei ich keinesfalls abstreite, dass das Immunsystem für die Enstehung eines Tumors AUCH u. a. mitverantwortlich ist, aber eben nur UNTER ANDEREM! )

Es wäre wirklich schön und wir bräuchten wirklich nicht soviel Forschung auf dem Gebiet Carzinomtherapie, wenn es doch so einfach wäre, ausschließlich das Immunsystem "auf Fordermann" zu bringen, um damit den Krebs heilen zu können!

Bzüglich Deiner Beurteilung der Immun-Chemo ( wie Du eingangs ja sagtest: "menschenverachtend" )finde ich Deine Worte sehr, sehr anmassend! Du hast, soweit ich weiß, NIEMALS auch nur in den Anfängen diese Therapie am eigenen Körper "erlebt".

Wie kannst Du etwas beurteilen, das Du gar nicht kennst??? Aus "angelesenem Wissen" oder aus "gehörtem Wissen"??? Ich denke, daß dieses "Wissen" auch NICHT IM ENTFERNTESTEN dazu ausreicht, um diese Therapie BEURTEILEN zu können. Vielleicht solltest Du das den Menschen überlassen, die diese Therapie durchgestanden haben!

UND AUSSCHLIESSLICH DARUM GEHT ES MIR UND GING ES MIR IN MEINER ANTWORT AN TANJA:

ICH MÖCHTE:

DASS HIER IN DIESEM FORUM HILFESUCHENDEN MENSCHEN KORREKTE INFORMATIONEN GELIEFERT WERDEN.

INFORAMTIONEN, DIE IN KEINER WEISE SUBJEKTIV VON JEMANDEM, DER DIE IMMUN-CHEMO BESTENFALLS VOM LESEN KENNT, BEURTEILT WERDEN.

INFORMATIONEN, DIE DEM LESENDEN VERSCHIEDENE MÖGLICHKEITEN AUFZEIGEN und NICHT Informationen, die dem lesenden, ratsuchenden Patienten vorgaukeln: diese - in Deinen Augen - "menschenverachtende" Therapie braucht Ihr nicht zu machen. Mit der Mistel geht's genauso gut und viel einfacher!

Und das ist das Einzige, was ich möchte! Denn ICH weiß und habe kennengelernt, WIE VERZWEIFELT viele Menschen in dieser Situation sind!

Und dazu gehört dann m. E. eine KLARE, FUNDIERTE Aussage bezgl. der Möglichkeiten, die es für den Erkrankten gibt!

Und dazu gehört auch, DASS DIE IMMUN-CHEMO, GENAUSO WIE DIE MISTEL, LEIDER KEIN ALLHEILMITTEL IST. DASS DIE IMMUN-CHEMO ABER N A C H G E W I E S E N E ERFOLGE VON 30 - 40 % BIETET.

UND DASS DIESE THERAPIE - SOLLTE MAN MIT MISTEL BEGINNEN UND HIER KEINEN ERFOLG FINDEN - BEI WEITER FORTSCHREITENDER ERKRANKUNG IRGENDWANN N I C H T MEHR EINGESETZT WERDEN KANN!!!!

UND: DIESE THERAPIE IST SCHWER; SEHR SCHWER! ABER SIE IST EINE EFFEKTIVE CHANCE - UND SIE IST ZU SCHAFFEN!!!!!

UND DAS IST MIR WICHTIG : es gibt für die Mistel immer noch Möglichkeiten, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt KEINE Möglichkeit mehr für die Immun-Chemo!!!!

Bezüglich Deiner Ausführungen zur Bezeichnung "Unheilbar" kann ich nur eines sagen: Unheilbar sind soviele Krankheiten ( z. B. auch Diabetes mellitus, um nur eine zu nennen) - das hat mit Selbstmitleid wohl nichts zu tun! Ich persönlich halte es für durchaus besser, den TATSACHEN ins Auge zu sehen, als mir "Halbwahrheiten" vorzugaukeln. Erwiesenermaßen ist man, wenn man die Tasachen VERARBEITET hat, wesentlich vorsichtiger und m. E. auch für "Zwischenfälle" besser gewappnet! Es fällt sich manches Mal weniger tief, wenn man von reellen Tatsachen ausgeht und sich nicht durch z. T. unrealistische Wünsche leiten lässt!

Alles Gute für Dich,

Ulrike
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