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Alt 09.03.2016, 21:44
Nichtaufgeben! Nichtaufgeben! ist offline
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Standard AW: Ungewissheit Hipec / Pipac

Hallo Rachel,
ach, ich kann so sehr mitfühlen, wie du dich fühlen musst! Fühl dich einmal gedrückt von mir
Ich bin auch die Ehefrau, mein Mann war bei Erstdiagnose 41 und auch viel zu jung für diese Erkrankung (sagen die Ärzte). Mein Mann hat auch einen Darmtumor gehabt und Metastasen im Bauchfell, 9 von 23 Lympfdrüsen betroffen. Wir haben die Diagnose am 04.02.15 bekommen. Ich will euch Mut machen!!! Natürlich ist die Ausgangslage nicht besonders gut. Aber man kann es schaffen. Deshalb mein Nickname nichtaufgeben!
Bei meinem Mann hat man uns sofort vor der OP gesagt, dass vermutet wird, dass das Bauchfell betroffen ist. Die Radiologen in der Uniklinik sind ziemlich fit und außerdem sind wir im zertifizierten Darmkrebszentrum gelandet. Ich glaube das ist das Wichtigste überhaupt, dorthin zu gehen. Da kennen sich eben Radiologen schon mit Deutung der Bilder aus.
Bei meinem Mann sind dann 2 OPs gemacht worden. Erst einmal Primärtumor raus. Es war schwierig, weil der Tumor außen am Darm saß und in den Bauchraum gewachsen ist. In der 2.OP 10 Tage später wurde dann R0 operiert, das Bauchnetz entfernt und anschließend Hipec. Die OP hat 18 Stunden gedauert und es war mit Abstand der schlimmste Tag meines Lebens.
Danach folgte 6monatige Chemo, die aufgrund einer allergischen Reaktion mittendrin umgestellt werden musste. Aber zum Glück hat er das Oxaliplatin die ganze Zeit nehmen können. Dann war lange Zeit unsicher nach dem ersten Kontrolltermin CT, ob Rezidiv im Bauchfell oder Vernarbung vorliegt. Auch ob die Lunge wirklich frei ist, war nicht ganz klar. Am 19.01. gab es deshalb PET-CT und zum ersten Mal war es deutlich für die Ärzte:Tumorfrei. Nun geht es weiter mit der 3monatigen Nachsorge. Und glaube mir, die Angst ist immer da.
Wichtig ist zu wissen: ist das Krankenhaus zertifiziertes Darmkrebszentrum? Ist der Tumor eine Mutation oder Wildwuchs? Kann man Antikörper einsetzen? Es gibt für Darmkrebspatienten neue, noch nicht endgültig erprobte Untersuchung über Metastasengefahr, der Cellsearch-Test. Und gab der Test unglaubliche Beruhigung...
Meinem Mann ging es nach seiner 1.OP relativ schnell wieder gut, nur nach der Hipec war er 5 Tage auf einer Intermediären Station. Und hatte nachdem er zu Hause war, plötzlich 5 Tage lang hohes Fieber. Wir haben zusammen 5 Tage danach die Reha angetreten. Das hat ihn wieder fit gemacht für die Chemo.
Und ich war bei JEDER Chemo mit dabei. Ich wollte den Weg mit meinem Mann zusammen gehen. Das hatte ich ihm versprochen. Habe mich in Absprache mit Kollegen und Chefin krankschreiben lassen und war 6 Monate ganz für ihn da. Wir sind während der Chemo oft verreist und haben versucht, ganz viele schöne Momente zu haben. Heute arbeitet er wieder in seinem Laden und es geht ihm relativ gut.
Nichtaufgeben!!!!
Ganz liebe Grüße,
Nina
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