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Alt 15.06.2005, 14:26
Gast
 
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Standard Eltern sind weinerlich und mitleidig - was tun?

Hallo ihr Lieben:-)

Ich möchte auch meinen Senf zum Thema Eltern und Mitleid dazugeben...

Bei mir war es genau umgekehrt...mein Vater hat sich so gut wie gar nicht um mich gekümmert. Einen Anruf gabe es, da fing er an zu heulen, weil er im Fernsehen einen Film gesehen hat, in dem eine Frau an Krebs gestorben ist...was für eine Ermutigung, wenn man sich gerade unter Chemotherapie befindet...

Auch habe ich vermisst, dass mein Vater mir mal meine damals 11jährige Tochter abgenommen hätte an den Chemotagen (er ist Frührentner). Das arme Kind ist immer nach der Schule direkt nach Hause gekommen und ich kann mir gut vorstellen, dass sie jedesmal an so einem Tag Angst hatte, weil sie nicht wusste, wie sie mich vorfinden würde. Ist ihr schlecht oder geht es ihr gut?...

Ich hätte erwartet, dass mein Vater das Kind an diesen Tagen bei sich hätte Mittagessen lassen und sie wäre dann erst gegen Abend nach Hause gekommen.

Mit meiner Mutter habe ich bereits vor der Erkrankung den Kontakt abgebrochen. Das wäre aber zuviel, die Hintergründe hierfür hier aufzuschreiben.

Es gibt aber auch eine positive Seite der Geschichte, Menschen, von denen ich es niemals erwartet hätte, haben mir während der Chemo ihre Hilfe angeboten. Das werde ich ihnen nie vergessen! Auch habe ich während und nach der Erkrankung neue Freundinnen gefunden, mit denen ich heute einen sehr intensiven Kontakt pflege.

Somit habe ich meinen "Familienkreis" mittlerweile auf nichtverwandte Leute beschränkt und natürlich auf meine beiden Kindern.

Verwandte kann man sich nicht aussuchen, aber man kann sie wieder aussortieren;-)

Liebe Grüße, Angelika
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