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Alt 24.04.2002, 19:20
Gast
 
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Standard Bestrahlung nach Entfernung der Prostata?

Servus Birgit!

Ich bin ebenfalls in Wien zu Hause und bei mir wurde Anfang 1999 - im Alter von 46 Jahren - Prostatakrebs diagnostiziert. Ich unterzog mich im November 1999 einer radikalen Prostatektomie (= operative Entfernung der Prostata, der Samenblasen und der Lymphknoten). Mein Tumor war lokal begrenzt und hat nicht 'gestrahlt'. Mein PSA-Wert sank sofort nach der Operation auf 0,00.

Sowohl mein behandelnder Arzt als auch mein Operateur und mein Hausarzt haben mir abgeraten, bei einem PSA-Wert von 0,00 eine Strahlentherapie 'auf Verdacht' durchführen zu lassen. Sie meinten unisono, daß ich die Entwicklung durch eine periodische (in Abständen von drei Monaten) Kontrolle des PSA-Werts in Verbindung mit einer Tastuntersuchung beim Urologen verfolgen, und erst nach einem Anstieg des PSA-Werts eine weitere Therapie in Betracht ziehen solle.

Derzeit - also nahezu 2 1/2 Jahre nach der Operation - bin ich nach wie vor krebsfrei (PSA 0,00) und fühle mich ausgezeichnet.

Ich bin meinen Ärzten sehr dankbar, daß sie mich nicht - 'nur weil es eben üblich ist' - zu einer Strahlen- und/oder Hormonentzugstherapie überredet haben.

Ich kann natürlich Dir und Deinem Vater nicht empfehlen, was 'die beste Vorgangsweise' im Falle Deines Vaters ist, sondern will nur meine Erfahrungen an Euch weitergeben und Euch ermuntern, weitere Meinungen von Ärzten und Betroffenen zu diesem Thema einzuholen. Zumal sowohl Strahlen- als auch Hormonentzugstherapie keineswegs frei von - zum Teil mehr als unangenehmen - Nebenwirkungen sind.

Detaillierte Prostatakrebs-Informationen - von Betroffenen und Ärzten - findest Du auf den Seiten der österreichischen Selbsthilfe Prostatakrebs
http://www.prostatakrebse.at

Dort gibt es auch Links zu den Seiten ähnlicher Organisationen in Deutschland.

Ich wünsche Dir und Deinem Vater alles erdenklich Gute.

liontari
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