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Alt 26.03.2017, 16:26
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: Künstliche Wechseljahre durch Chemotherapie

Hallo Jago,
schlaflos, übermüdet, ... wurde bei mir als "chronische Fatigue" diagnostiziert. Bei 10% der mit Chemo behandelten Frauen soll diese Störung vorhanden sein.

Bei mir hat sich dieser Seins-Zustand mit dem Einnahmebeginn von Tamoxifen eingestellt: Schlaflos, zu wenig tiefer Schlaf mit vielen Unterbrechungen und dazu Dauermüde. Tiefschlaf wäre zwischen 4 Uhr und 8 Uhr möglich, wenn ich nicht mein Kind um 6.30 Uhr für die Schule fertig machen wollte.
Zugleich hat meine Schilddrüse ihre Funktion heruntergefahren und ich darf L-Thyroxin nehmen. Das ist noch ein Grund, um "Dauermüde" zu sein.
"Depression" wird ja auch gerne mit einem schlaflosen Zustand in Zusammenhang gestellt. Ich bin für eine Depression aber viel zu gut gelaunt.

Ven****xin wirkt meines Wissens nach "anregend" und soll morgens genommen werden. Zugleich soll es die Nebenwirkungen der Wechseljahre abschwächen. Leider kann ich es nicht absetzen, weil meine Polyneuropathien sich dann schmerzhaft melden.

Ich habe Mir*****pin für 8 Monate für die Nacht ausprobiert. Ich habe davon etwas besser geschlafen, aber 8 Kilo zugenommen und enormen Hunger bekommen. Übergewicht ist ja auch ungut und daher habe ich das Mittel wieder abgesetzt.

Um familientauglich leben zu können, nehme ich ein Schlafmittel und ein Beruhigungsmittel im Wechsel, damit ich nicht aufdosieren muss. "Arbeitstauglich" fühle ich mich nicht, weil ich mich nicht richtig konzentrieren kann und Texte mehrfach lesen muss, um "alles" "richtig" zu verstehen.
Fakt ist, dass ich durch Schlafhygiene und wirklich viel Sport keinen Einfluss auf die Schlafqualität habe. Ich habe zwei "Entzüge" gemacht und nach 2 Monaten bin ich wieder zu "meiner" Lösung zurückgekehrt, weil ich mich unerträglich fand. Mit meiner Lösung kann ich ... so leben, dass ich aktive Phasen am Tag habe und ich einen Wecker wieder hören kann. Ich hatte lange ein schlechtes Gewissen wegen meiner "Abhängigkeit", aber wieso eigentlich? Schlafqualität ist Lebensqualität. Mir nutzen die gewonnenen Jahre nichts, wenn ich sie nicht ausreichend wach erleben kann.

Da mein Tumor hormonpositiv war, kommt eine Hormonersatztherapie nicht in Frage. Das habe ich für eine bessere Schlafqualität ausprobiert:

Abends ansteigende Fussbäder mit Lavendelöl
Wärmematte zum Einschlafen
Seidennachthemd und Daunenbettdecke gegen das Überhitzen im Bett

Hörbücher helfen bei schlaflosen Phasen. Tiefenentspannung und Meditation sind nett, aber nicht wirklich schlaffördernd. Ich kann mich nun so tief entspannen, dass bei einem MRT auffällig wenige Verwacklungen zu verzeichnen sind.

Zoraide
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