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Alt 30.05.2006, 08:19
margit b. margit b. ist offline
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Standard AW: Bei PCO Eierstöcke entfernen lassen?

Hallo Beate,

über PCO und die damit verbundene Problematik und möglichen Folgeerkrankungen kann ich dir leider nichts sagen. Ich möchte aber auch nicht einfach den Eintrag von Paris undokumentiert stehen lassen.

Ich hatte Eierstockkrebs und daher war eine Total-OP meine einzige Möglichkeit. Natürlich ist diese OP ein Eingriff in den Hormonhaushalt einer Frau. Ich hab ein wenig über PCO nachgelesen und demzufolge ist ja bei dir der Hormonhaushalt ohnedies wohl stark beieinträchtigt. Allerdings weiss ich nicht, ob du hier im Forum Frauen mit ähnlicher Diagnose findest. Hast du es schon mal unter http://www.pco-syndrom.de/ versucht? Da gibt es wohl auch ein Forum, vielleicht findest du dort Frauen mit ähnlichen Überlegungen.

Die Probleme, die Paris schildert sind sicher nicht für jede operierte Frau zutreffend. Natürlich verändert sich das Leben, aber ich habe an mir selber gemerkt, dass viele dieser Probleme mit der Verarbeiten des Erlebten kleiner werden. Ausserdem empfinde ich die Definition "Kastration" sehr schlimm. Mir wurden zwar die inneren Geschlechtsorgane entfernt, aber ich bin immer noch eine Frau! Man sagt ja auch zu einem Umfalloper, dem z.B. ein Bein amputiert werden muss, in der heutigen Zeit nicht mehr "Krüppel" es sei denn, man will ihn beleidigen.

Sicher ist bei Paris auch ein ganz wesentlicher Faktor, dass ihre OP nicht unbedingt notwendig gewesen wäre und dass sie von ihren Ärzten sicher nicht richtig beraten wurde. Wahrscheinlich spielt da die Psyche eine ganz große Rolle. Ich habe das selber schon mal erlebt. Bei meinem Sohn wollte ich unbedingt stillen. In "schlauen" Bücher hab ich immer gelesen, dass das fast bei jeder Frau klappt. Je mehr Druck ich mir dabei gemacht habe und je öfter ich ihn angelegt habe umso weniger hat es geklappt. 2 Jahre später bei meiner Tochter war ich darauf nicht mehr fixiert und hab es halt nur mal probiert, ob es funktioniert. Damals hätte ich wohl 2 Kinder satt bekommen. Vielleicht hat ja bei dir die 2.Schwangerschaft deshalb auch von alleine geklappt?

Ausserdem ist es sicher nicht richtig, dass man Hormone nehmen muss, wenn man keine Eierstöcke mehr hat. Ich war zum Zeitpunkt meiner OP 44 und habe nie Hormone genommen. Ob alle meine "Wehwehchen" mit der OP zusammenhängen kann ich nicht sagen, ich denke, dass auch viel noch von der Chemo kommt.

Wichtig ist, dass du hinter deiner Entscheidung wirklich stehst! Da stimme ich Paris zu - informiere dich gründlich! Lass dich zu nichts "überreden", sonder wäge in Ruhe die Vor- und Nachteile ab und geh lieber zu einem Arzt zuviel als zuwenig. Wenn dir gesagt wurde, dass sich aus deiner Erkrankung Eierstockkrebs entwickeln könnte, dann nimm die Vorsorgeuntersuchungen wirklich immer wahr. Frag mal deinen Arzt, ob eine vorsorgliche Bestimmung des Tumormarkers in deinem Fall was bringen würde.

Alles Gute für dich und ganz liebe Grüße

Margit
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