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Alt 18.03.2014, 18:46
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: wenn es zum schlimmsten kommt...gehen oder bleiben?

... als meine Mama mit der Nachricht "nicht mehr lange zu leben" nach Hause kam, wollte ich es einfach nicht wahr haben. Sie war SO stark. Sie hatte IMMER alles gekonnt. Das sollte sie jetzt einfach weiter so machen...
einfach "trotzdem nicht sterben..."

Mit dem Fortschreiten der Krankheit begriff ich ganz langsam: Menschen sterben, wenn sie einen Zustand erreicht haben, in dem sie nicht leben können. Und als meine Mama diesen Zustand erreicht hatte "musste" auch sie sterben...

Wäre meine starke lebenslustige Mama mit einem Lächeln aus meinem Leben spaziert - ich hätte das Gefühl gehabt, dass sie mich verlassen hat. Dass sie gegangen ist, statt bei mir zu bleiben. Erst als ich mit meinen eigenen Augen sah, wie sich die Haut und die Augen gelb färbten, wie der Körper sich aufblähte, als ich hörte, dass sie wirres Zeug redete und sie kaum noch ansprechbar war, da verstand ich: sie ist so lange geblieben, wie es möglich war. Jetzt ist es nicht mehr möglich...

Ich hatte nie das Gefühl, sie hätte mich verlassen. Weil sie nicht "gegangen" ist... sie ist so lange weniger geworden, bis nichts mehr da war...

Manche Dinge muss man sehen. Sie sind hart und man vergisst sie nie wieder. Aber man lernt dadurch ein Stück mehr, was das heißt: "Leben" -

Meine Meinung: Beschütze Deine Kinder nicht vor dem Leben. Es wird nicht leichter und jetzt haben sie Dich, der sie liebt und ihnen hilft...
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