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Alt 07.07.2002, 11:29
Gast
 
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Standard Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Petra!

Danke für Deine lieben Worte. Ich brauche dieses Forum auch, um mich auszusprechen.

Dem Kleinen geht es wieder gut. Mein Vater war sehr betroffen, er wollte auch verhindern, dass er eingeliefert wird. Krankenhäuser stehen bei uns nicht grade hoch im Kurs. Deshalb hat er Cola-Brausetabletten besorgt. Die machen Spass beim Auflösen, sind bei mir eigentlich verboten und deshalb um so aufregender und vor allem sind sie nicht wieder rausgekommen.
Mein Mann wird nicht auf Besuch kommen. Das ist zum einen teuer, zum anderen sind sie unterbesetzt. Vertraglich hat er eine 60 Std-Woche, schiebt aber bereits Überstunden. Er arbeitet als Computerspezialist in Nigeria. Das liegt im Knick der Westküste Afrikas.
Dieses Wochenende hatten meine Schwiegereltern die Kinder für eine Nacht. Das war sehr schön für mich.

Wie sieht es bei Dir aus? Kannst Du Deine Kinder mal über Nacht weggeben oder habt ihr einen Babysitter, damit ihr -oder Du mit Freunden- mal weggehen könnt?
Kinder sind natürlich eine Bereicherung in unserem Leben. Aber auch in einem Haushalt, in dem alles perfekt ist - Gesundheit, Einkommen, Wohnsituation etc. - ist ihre Versorgung nicht kinderleicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du gerne mehr mit und für Deine Kinder tun möchtest, als Du nach einer anstrengenden Chemo kannst.
Ich war neulich auch einfach fertig. Ich stand in der Küche und habe geheult wie ein Schlosshund. Ich konnte meinen Kindern nicht begreiflich machen, dass mich die Krankheit meiner Mutter schmerzt, dass ich sogar um ihr Leben fürchte. Ich halte mich an ihre Version, dass sie nur Thrombosen hat, aus Angst, dass sie die Oma einfach mal fragen, wann sie denn stirbt. Soviel zu meiner Aufrichtigkeit den Kindern gegenüber.

Ich wünsche Dir alles Gute und auch die Möglichkeit, mal aus dem Alltag auszubrechen.

Nidra
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