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Alt 21.02.2012, 13:59
Trine2 Trine2 ist offline
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Unglücklich Komplikationen/Lungenentzündung nach Speiseröhren OP

Hallo,
ich muss mir mal einiges von der Seele schreiben. Bin mittlerweile an meiner Belastungsgrenze angekommen und vielleicht gibt es ja Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, die einem noch Mut machen können.
Meine Mutter hat Speiseröhrenkrebs T1-2, N1, M0, bekam im Dezember Radiochemo und wurde am 07.02.2012 operiert. Die Operation ( 7 Std. ,2 Höhlen Eingriff, Speiseröhrenresektion, Magenhochzug, Gallenblasenentfernung und Lymphknoten entfernt) verlief laut Auskunft der Chirurgen gut, der Tumor konnte vollständig entfernt werden und sie hat die OP gut überstanden.
Am 3. Tag nach der OP ging es dann los. Lungenentzündung, künstl. Koma, künstl. Beatmung. Zusätzlich stellte sich nach wenigen Tagen heraus, dass sie auch mit MRSA Keim und ESBL infiziert ist.
Sie wurde von Tag zu Tag weniger sediert und bekommt mittlerweile alles mit!
Mittlerweile liegt sie seit 12 Tagen so da, ist ansprechbar, kann aber nicht reden, weil ja künstl. Beatmet (Luftröhrenschnitt). Die Entzündungswerte gehen nur langsam zurück und jeden Morgen höre ich von den Ärzten den Satz: Alles wie gestern, keine Änderung
Es ist eine absolut Würdelose Situation in der sie sich befindet. In jeder Körperöffnung stecken Schläuche und Kabel, sie kann nicht sprechen, ist fast Bewegungsunfähig und hat unendlich viel Angst und Stress. Ständig wird ihr der Schleim aus Lunge und Rachen gesaugt. Dabei läuft sie blau an, hustet und würgt. Der Beatmungsschlauch und die Magensonde, die durch die Nase geht, quälen sie zusätzlich, schließlich ist sie bei vollem Bewusstsein. Oft ist ihr Blutdruck(der sonst immer zu niedrig war) aufgrund des Stresses bei weit über 200 zu irgendwas.
Sie hat mittlerweile jeglichen Lebensmut verloren und hat mir eindeutig signalisiert dass sie nur noch sterben möchte. Ich habe sie seit Monaten intensiv durch diese Krankheit begleitet und soweit ich das beurteilen kann, war ich ihr dabei meist eine gute Stütze. Jetzt ist sie stinksauer auf mich, weil ich ihr nicht helfe. Sie wollte niemals so da liegen und ich weiß das und kann nichts machen. Eine Patientenverfügung hat sie auch, aber da ja die Chance der Heilung besteht, wäre das ja Sterbehilfe.
Ich weiß jetzt einfach nicht wie ich ihr helfen kann, sie ist so wütend auf uns und der Blutdruck geht steil nach oben wenn wir da sind. Ich möchte ihr weiterhin Mut und Kraft geben können, aber im Moment habe ich den Eindruck das Gegenteil zu bewirken. Dabei hat sie diese riesige OP hinter sich und der Tumor ist weg.
HILFE
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