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Alt 26.06.2008, 20:42
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: BSDK mit Lebermetastasen u.Dialyse

Liebe Angelika,

lass dich mal drücken.
Ich lese ja nicht mehr jeden Tag bzw. nicht mehr so oft hier. Nur ganz kann ich es doch nicht lassen. Mir tut es dann immer sehr weh, wenn ich solche Zeilen wie deine lese. Vorallem fühle ich mich dann wieder in die Lage zurückversetzt, obwohl mir die trotz allem Leid noch lieber war als die jetzige. Ich dachte, da fällt eine Last ab und der Druck wird weniger. Aber so ist es bei mir nicht.
Find es schön, dass du so für deinen Mann da bist. Auch dass du dich nicht verstellen musst und weinen darfst. Meine persönliche Ansicht war es immer gewesen, dass man ruhig zeigen darf, dass man traurig und verzweifelt ist, wenn es dem Partner (oder anderen Angehörigen) schlecht geht. Immerhin geht es hier nicht um einen Schnupfen. Ich stelle mir immer vor, wie es wäre, man würde keine Gefühle ihm gegenüber zeigen. Meine Erfahrung war es, dass es für beide befreiend ist, auch mal zusammen zu weinen. Ist es doch auch ein Ausdruck der Liebe. So sehe ich das zumindest. Das hat auch nichts mit Schwäche oder fehlender Stärke zu tun, sondern ist einfach nur menschlich. Alles andere wäre nach meinem Dafürhalten unehrlich.

Ich hoffe aber, dass ihr noch lange eine schöne, schmerz- und beschwerdearme Zeit miteinander habt. Aber egal, was wann passiert, sie wird immer zu kurz gewesen sein

Dass du deinen Mann nicht ins Krankenhaus geben möchtest, meine Hochachtung. Ich wünsche euch nur, dass du/ihr die Lage dann auch richtig einschätzen könnt (wovon ich selbst nicht überzeugt bin) und ihr nicht auf Hinzuziehung eines Arztest oder auch einer KH-Einweisung verzichtet, wenn es sich noch gar nicht um "das Ende", sondern "nur" um eine notwendige medizinische Versorgung handelt (z.B. Bluttansfusionen). Denn dieses Mistvieh ist einfach unberechenbar. Du siehst es ja an uns. Es ist nicht immer bzw. kaum richtig einschätzbar. Zumal dein Mann so ein Kämpfer ist. Meiner hat ja auch die Ärzte immer wieder verblüfft - mehrmals durch den Sprung von der Schippe, und dann eben durch das doch (auch für die Ärzte) relativ plötzliche Aus.

Alles, alles Liebe und weiterhin viel Kraft. Finde, du machst das super.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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