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Alt 22.01.2006, 08:31
Sylvie Sylvie ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
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Standard es ist so schwer..

es ist sonntag morgen, im bett halte ich es nicht mehr aus- die gedanken fressen mich auf.
es ist jetzt schon lange zeit her, seit die diagnose krebs bei meinen vater erkannt wurde. angefangen mit schwarzen flecken auf dem ohr und im gesicht, wilder knochenwuchs im hals, kadzenom an der lunge, lymphe mit befallen.... aber lange zeit war es ja kein krebs---laut meiner eltern.

jetzt nach x tagen in verschiedenen kliniken und nach x chemos ( das wort chemo durfte lange zeit nicht verwendet werden, es wurde "flüssigkeit" genannt) und bestrahlungen tritt jetzt immer mehr das wort krebs auf.
es ist so schlimm ihn anzusehen, abgemagert-ohne haare, man möchte ihm helfen aber kann es nicht. er ist so tapfer und läßt kein klagendes wort hören.von zeit zu zeit schaut er mcih nur an und sagt: ich kann nicht mehr, ich will sterben.
selbst bei schwestern und ärzten gilt er als ruhiger, geduldiger patient.und was in den krankenhäusern abgeht ist selten geduldig zu ertragen, von fehldiagnosen, verwechseln der Patientenakten bis.....hatten wir alles.
er hat schon viel mitgemacht, jeder der die krankheit kennt, weiß was sie mit sich führt.
schlimm ist aber, das meine mutter nicht mit fertig wird. sie hackt nur auf ihm rum. er "darf " zu Hause nicht seine Mütze abnehmen, sie kann die Glatze nicht sehen, sie macht ihm vorwürfe das er krank ist ( " ich hab gedacht, du pflegst mich und jetzt...."), nörgelt nur an ihm rum und macht ihn schlecht.
man kann es eigentlich gar nicht mit worten beschreiben.es kam noch nie ein wort des Mitleids bzw mitgefühls.
für mich als tochter ist alles so schwer, versuche immer der ruhepol zu sein und .....kann aber nicht mehr.

Geändert von Sylvie (22.01.2006 um 08:34 Uhr)
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