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Alt 03.11.2006, 20:47
nele77 nele77 ist offline
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Rotes Gesicht AW: Angst vor dem was kommt....

Hallo Aschti,

meine Mum bekommt die mittlere Chemo. Erst eine große (dauert 6 Stunden), ne Woche später eine kleine (dauert 1 Stunde), dann zwei Wochen Pause. Sie hat gerade das Problem, dass ihre Leukos immer zu niedrig sind. Und wenn sie zu weit abfallen, ist das Gefährlich, aber genaueres weiß ich nicht.
Bei ihr ist das alles so komisch, so unverständlich. Sie ging zur Kontrolluntersuchung wegen dem damaligen BK. Durch Zufall entdeckt - wie damals. Tumormarker im Normalbereich. Keine Schmerzen, nichts - rein gar nichts. Alle sagen (die Ärzte) das man das hätte merken müssen. Die Leberwerte dürften auch nicht stimmen, und alles war immer in Ordnung, bis zwei Tage vor meinem Geburtstag. Sie hat mindestens 8 Knoten, 3 davon sollen bösartig sein. Ich gehe mal davon aus, dass sie das denken, da die 3 Knoten unscharft waren. Was meiner Meinung nach überhaupt nichts zu bedeuten hat. Der BK war damals auch glatt und böse. Am Montag wird Kontroll-Ultraschall gemacht. Mir graut jetzt schon davor. Die Angst, dass der Sch... Krebs nicht schrumpft, dass er wächst, dass es mehr werden, dass es heißt noch 6 Monate...
Aber ichb ewundere sie. Sie ist die Stärkste von uns allen, und ich die Schwächere. Ich muss ständig mit den Tränen kämpfen, während sie da sitzt und sich über ihre Enkel freut. Wie macht man das? Operieren geht bei ihr auch nicht. Sind zu viele und zu verstreut.
Wo liegt den Dein Papa? Es gibt aber nach (oder vor) Chemo soviele andere Möglichkeiten. Radiofrequenz (oder so ähnlich), Kälte, Wärme, Alkohol. Wir dürfen einfach nicht die Hoffnung aufgeben. Ich denke mir immer, wie sollen die Krebskranken positiv denken, wenn es nicht mal die Anderen können? Morgen hat meine Ma Geburtstag. Manchmal habe ich den Gedanken: "Hoffentlich ist das nicht der Letzte". Mich erinnert zu viel, als meine Oma dieses Jahr im Sterben lag. Sie wohnt 700 km weit weg von uns. Und als es hieß, es wird bald Zeit diese Welt zu verlassen, sind alle zu ihr gefahren. Und bei meiner Ma ist das genauso. Meine Geschwister kommen nun auch, und sie wohnen auch weiters weg.
Aber wegen Deinem Paps: Lass ihm Zeit, selbst damit klar zu kommen. Er weiß ja selbst noch nicht so genau was Sache ist. Das ist für ihn sowieso viel schlimmer, als zu wissen, es ist Krebs. Jeder hat ne Andere Art, die Schocknachricht zu verarbeiten. Ich merke jetzt bei meiner Mam, dass sie Angst hat, sie redet wieder viel darüber. Aber wir haben auch gute 3 Wochen kein Wort darüber verloren. Vielleicht hat er auch nur Angst, dass er Dir damit Angst macht. Das er nicht stark sein kann. Vielleicht kann er seine Gefühle nicht so richtig ausdrücken - was für ein Vater bestimmt auch schwer ist gegebenüber der Tochter.
Ich denke an Euch, und hoffe das nur das Beste rauskommt. Mir bleibt immer nur der Gedanke: Hoffentlich haben sie sich geirrt. Aber wenn Du Dich hier auch mal reingelesen hast, sind auch viele dabei. die auch Leberkrebs hatten, und die haben es geschafft oder leben damit schon ne lange Zeit lang. Wenn ihr Glück habt, und ich wünsche das Euch von ganzem Herzen, können sie bei Deinem Vater operieren. Und dann ist der Sch... weg. Und bei der Milz sind sie sich ja noch nicht sicher. Vielleicht sagt dir Deine Mutter was genaueres.
Wünsche Dir viel Kraft um die ganze Sache durch zu stehen.

LG Nele77
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