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Alt 26.07.2006, 15:15
thomue thomue ist offline
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Ausrufezeichen Biotherapie statt Chemo - Eure Meinungen!?!?

Liebes Forum,

ich habe kürzlich mit dem Bekannten telefoniert, dessen Situation ich in dem Thread "32-Jahre - Speiseröhrenkrebs - Lebermetastasen" bereits beschrieben habe.

In seinem Fall hat sich eine wichtige Neuigkeit ergeben, die ich hier gerne zur Diskussion stellen möchte:

Zur Historie: Die behandelnden Ärzte hatten eigentlich eine Therapie angestoßen, die offensichtlich palliativen Charakter hatte. Schließlich war der Primärtumor nach ihren Aussagen für eine Operation zu groß und im Zusammenhang mit den Lebermetastasen wohl mit einer ungünstigen Prognose behaftet.

Begonnen wurde mit einer Chemotherapie, die ihn bereits nach der ersten Einheit (insg. 4 Tage) komplett "aus den Socken" geworfen hat. Extreme Koordinationsschwierigkeiten, extreme Verdauungsprobleme, extremes Krankheitsgefühl, mäßige Übelkeit, mäßige Sehstörungen, leichte Abgeschlagenheit etc.

Als nun, nach einer Erholungspause von zwei Wochen, die zweite Einheit anstand, hat er sich gegen die Weiterführung der Chemo entschieden. Alternativ vertraut er nun auf eine "Biotherapie", die von einem Heilpraktiker durchgeführt werden soll. Die Aussicht, eine wirksame Therapie gefunden zu haben, die ihn weitestgehend vor Nebenwirkungen verschont, hat ihn regelrecht aufblühen lassen. Er strotzt nun vor Optimismus. (Gott sei Dank!)

Diese "Biotherapie" soll in etwa so funktionieren, dass die Krebszellen für einen Angriff des Immunsystems demaskiert und somit angreifbar gemacht werden. Der Heilpraktiker hätte ihm erklärt, dass Krebszellen für das Immunsystem nur schwer bzw. garnicht zu identifizieren seien. (Anm.: Ist das tatsächlich so?)

Die behandelnden Schulmediziner wollten ihm keine Steine in den Weg legen, haben aber ihr Misstrauen klar zum Ausdruck gebracht. Als federführendes Argument wurde dort der fehlende klinische Beweis der Wirksamkeit genannt. (Das macht einen Laien und somit medizinisch Unkundigen natürlich hellhörig!)

Ich würde mich freuen wenn Patienten oder Angehörige, die sich mit diesem besonderen Therapieansatz auskennen, hier ein paar Informationen hinterlassen würden. (Bitte auch, oder vielleicht sogar ganz besonders die negativen Erfahrungen schildern und nicht aus Rücksichtnahme auslassen .....)

Ansonsten wünsche ich natürlich allen Betroffenen und Angehörigen alles erdenklich Gute, Mut, Kraft und Gottes Segen.

Dank und Gruß,

thomue
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