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Alt 11.12.2009, 18:30
SteffiJo SteffiJo ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat Kehlkopfkrebs - Homöopathie

Hallo Ihr Lieben.
Hier mal wieder ein paar Zeilen von mir.
Am Montag waren wir in Mainz, um uns eine zweite Meinung einzuholen. Und es hat sich -für uns zumindest- gelohnt!
Die Telefonate vor dem Termin mit dem dortigen Klinikpersonal waren schon so nett...einfühlsam. Das habe ich so sehr in den letzten 5 Monaten vermisst. Wir hatten ein Gespräch mit einem Oberarzt, vorher wurde meine Mutter von einer lieben Assistenzärztin untersucht. Der Arzt dort hörte sich unsere Geschichte an und war entsetzt...also von der unmenschlichen Art etc.. Die Chemotherapie fand er gut, hätte er auch so gemacht. Und jetzt kommt das entscheidende: er ist der Meinung, dass eine OP nicht sofort nötig ist! Ich erzählte ihm, dass wir uns ja nicht unbedingt gegen die OP gewehrt haben, sondern gegen dieses ständig "jetzt" und am Besten schon gestern. Und dieses: ach, alles halb so schlimm. Andere Menschen leben ja auch ohne Kehlkopf. Sorry -- ich habe höchsten Respekt vor den Menschen, die damit Leben müssen! Aber wie die das immer dargestellt haben...das ist ja so, wie wenn man einem Irak-Soldaten, der gerade Arm und Bein verloren hat erzählt: alles halb so schlimm...heute gibt´s doch schon tolle bunte Prothesen...und schicke Rollstühle! So empfinde ich das zumindest.
Es gibt Menschen die können mit einer Total-OP vielleicht sehr gut umgehen, oder auch Teil-OP, so wie Wolfgang. Ich bewundere diese Menschen. Aber die OP, das Erlernen des Sprechens, des Schluckens etc., und die kosmetische Seite - das kann nicht jeder Mensch gleich verkraften!
Also der Arzt in Mainz sagte einen für mich sehr schönen Satz "Das haben sie gut gemacht! (er meinte, dass wir die OP bisher nicht wollten) Ich hätte Ihre Mutter nicht im Juli operiert, und würde es jetzt auch nicht tun! Die in Kaiserslautern wissen wohl nicht, was sie einem Menschen damit antun!"
Unser Plan, wie es weitergeht: nächste Woche wird man in Mainz eine Endoskopie machen, um sich den Tumor -der übrigens kleiner geworden ist!!!- anzuschauen. Wenn meine Mom schon mal Vollnarkose hat, bekommt sie Lymphknoten am Hals entfernt, die auffällig sind. Im Januar beginnen wir mit Bestrahlung.
Jaja...ich weiss. Es könnte auch sein, dass selbst nach der Bestrahlung vielleicht irgendwann eine Total-OP sinnvoll wäre. Aber der Arzt möchte die OP als letzten Ausweg sehen. Und wir sind froh. UND WOLLEN KÄMPFEN ! Jetzt erst Recht! Meine Mutter hat gesagt: wenn ich das alles überstanden habe, bekommen die in Kaiserslautern ein wunderschönes Foto von mir geschickt! Wichtig ist, dass sie kämpfen will!
Ich halte euch auf dem laufenden,
schönes Wochenende und ganz, ganz liebe Grüsse
Eure Steffi
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