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Alt 22.09.2013, 23:12
Frohlein Frohlein ist offline
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Dies ist mein erster Beitrag im Forum.
Ich bin Studentin, 25 Jahre alt und habe eine ganz wunderbare Familie.
Vor mittlerweile fast zwei Monaten wurde bei meiner Mama ein großer Lungentumor diagnostiziert. Seitdem ging alles sehr schnell. Eine Woche verbrachte sie im Krankenhaus zur vollständigen Diagnoseabklärung, dann wieder zwei Wochen zuhause und Ende August wurde sie schließlich operiert... Pneumektomie, d.h. Entfernung eines ganzen Lungenflügels. Ergebnis: Tumor konnte vollständig entfernt werden. Insgesamt erholt sie sich von der OP ganz gut, im Oktober beginnt die Chemo, zu der ihr geraten wurde aufgrund von Tumorgröße und Lymphknotenbefall (nur einer). Therapie mit Ziel der Heilung.
Ich bin von ganzem Herzen dankbar dafür, dass so schnell reagiert wurde. An dieser Stelle sei gesagt, dass wir in dieser kurzen Zeit so viele tolle, hilfsbereite und aufrichtige Menschen kennen gelernt haben, die uns stets Mut gemacht haben... DANKE!!!

Nun bleibt noch die Angst vor dem, was noch auf uns und vor allem meine Mama zukommt... ich hoffe sie wird die Chemo gut überstehen und das ohne all zu große Nebenwirkungen. Insgesamt ist sie in einem guten Allgemeinzustand, Sorgen macht mir natürlich die Tatsache, dass sie nur noch einen Lungenflügel hat. Aber sie war schon immer stark und das wird sie auch noch schaffen!

Im Moment kann ich nicht richtig beschreiben, wie ich mich fühle. Ich bin natürlich unendlich dankbar dafür, dass es sich zum "guten" zu entwickeln scheint - das beste Beispiel für "Glück im Unglück".
Trotzdem habe ich so ein Gefühl von Nicht-wahrhaben-wollen, Angst, Hilflosigkeit, Freude, Zuversicht usw. - gibt es dafür EIN Wort??
Ich habe mich quer durch dieses Forum gelesen, habe viele schöne und viele traurige Dinge erfahren, den Kopf darüber geschüttelt, was es nicht alles gibt und gestaunt, wie ihr und eure Lieben mit dieser Krankheit umgeht und lebt.
Betroffene und Angehörige werden durch eine solche Diagnose aus dem Leben geworfen. Oder es kommt einem zumindest so vor. Jedenfalls ist das bei mir so. Ich denke aber auch, dass das kein Zustand von Dauer bleiben darf und jeder für sich einen Weg finden muss, damit klar zu kommen. Mein Weg sieht so aus, dass ich meiner Mama so viel Kraft geben werde, wie es mir nur möglich ist, ich werde alles in meiner Macht stehende tun um ihr zu helfen! Ich kann ihr die Last und die Schmerzen nicht abnehmen, aber vielleicht kann ich es für sie erträglicher machen. Und wenn das geschafft ist, können wir hoffentlich zurückblicken und sagen: es war eine schwere und herausfordernde Zeit - aber sie hat uns stärker gemacht und gezeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen!!!!!
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