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Alt 19.07.2005, 23:52
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Standard Gallengangskarzinom!!cholangiozelluläres Karzinom

Hallo Ulrika
Ich möchte dir Mut machen, alles zu versuchen, um deiner Mutter noch etwas mehr Zeit zu geben. Auch 1, 2, 3 Jahre sind viel Zeit, wenn man sie noch leben darf.
Leider ist diese Art von Krebs sehr agressiv, es ist nur eine Frage der Zeit. Das kannst du feststellen, wenn du einmal die Seiten hier im Krebsforum liest.
Mein Vater bekam diesen Krebs im Mai vor 2 Jahren. Damals wurden wir erst von dem behandelnden Arzt darauf vorbereitet, dass es sehr schnell gehen könnte, wenn sich herrausstellt, dass das entnommene Gewebe bösartig ist, aber es war gutartig und wir waren nur froh und glücklich, dass mein Vater nun doch nicht sterben musste. Hätte ich mich damals schon damit auseinandergesetzt und nachgeforscht, wäre mir gleich Prof. Otto empfohlen worden, hätten mein Vater noch ein bisschen mehr Zeit gehabt und wir hätten diese Zeit bestimmt sehr intensiv miteinander genutzt. Genau nach 1 Jahr wurde mein Vater wieder gelb und bekam unglaublichen Juckreiz. Er lag 3 Wochen im Krankenhaus bis sie endlich feststellten, dass es dieses besagte Gallengangskarzinom war. Ich war bei ihm, als der Arzt ihm seine Diagnose stellte. Wir konnten es nicht fassen, waren total geschockt und konnten uns nur noch im Arm halten. Für meine Mutter brach damals die Welt zusammen. Ich versuchte sofort alles in Bewegung zu setzen, ich konnte meinen Vater doch nicht einfach so sterben lassen. Und eine Woche später waren wir schon in Mainz. Leider war alles zu spät. Prof. Otto konnte ihm nur noch Erleichterung verschaffen, indem er den Juckreiz (durch den Gallenabfluss) abstellte. Es wurden immer wieder Stents gelegt aber der Krebs hatte sich schon breit gemacht. Ich verbrachte 3 Wochen mit meiner Mutter zusammen bei meinem Vater in Mainz im Krankenhaus. Es war die intensivste Zeit, die wir hatten und für ihn sehr wichtig. Es war nur so furchtbar mit anzusehen, wie alles ganz schnell ging. An dem Tag, als Prof. Otto uns mitteilte, dass nichts mehr möglich wäre, hatte ich morgens einen Schwangerschaftstest gemacht mit positivem Ergebnis. Ich konnte es ihm noch mitteilen, wir hielten uns lange an den Händen und weinten. Er hätte so gerne mein Baby noch miterlebt. Dann erfüllten wir ihm noch seinen letzten Wunsch: er wollte nach Hause. Wir waren in seinen letzten Stunden bei ihm, konnten ihm die Hand halten und waren froh, dass es nicht im Krankenhaus passierte. So konnte jeder von uns noch in Ruhe Abschied von ihm nehmen. Es tat unglaublich weh und er fehlt uns sehr. Unser einzigster Lichtblick war dann nur noch das kleine Leben in mir. Luisa ist nun ein halbes Jahr alt und hilft meiner Mutter und mir so über manche schmerzhafte Erinnerung hinweg.
Deshalb ist es wichtig, die Zeit zu nutzen!!!

liebe Grüße, Heike
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