Thema: Chondrosarkom
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Alt 25.07.2006, 09:25
el'müt el'müt ist offline
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Ausrufezeichen AW: Chondrosarkom

Hallo Aragon,

Ich kann lediglich warnen: "eine Teilentfernung des Tumors von ca 4/5 vor, wenn der Resttumor vor - bzw. nachbehandelt werden kann".

Stand der Technik ist derzeit (siehe auch Reinhold!) eine vollständige Entfernung des Tumors, das höchste der Gefühle ist dabei die "intraläsionale Kürettage" will meinen "auskratzen, von innen ausspülen". Alles andere an Behandlungen ist experimentell, mag helfen, muss man selber wissen, wie man dazu steht, sich beraten lassen und entscheiden. Das Klinikum der Wahl ist da schon eines der Besten in Deutschland.

Gerade der G1 (will meinen nur ganz wenig schnelleres Wachstum als ein gutartiger) spricht auf keine wirkliche Nachbehandlung an. Nachbehandlung kann nur noch aktive sich schnell teilende Zellen töten, per Definition beim G1er nicht vorhanden! Somit ist die OP und intraoperative Ausspülung/Hitze/Bestrahlung eigentlich einzige mögliche Therapie.

Die Tumorzellen brauchen in diesem besonderem Falle keine Blutgefäße, können sich per Diffusion aus der Umgebung ernähren. Im frisch operierten Bereich wird das Nährstoffangebot erstmal höher sein,als vor der OP.
Wahrschinlichkeit des Wiederwachstums auf gleiche oder noch größere Ausmasse wahnsinnig hoch innerhalb noch einem Jahr. Erneute Operationen im Narbengewebe ohne erhebliche Umgebungsschäden sind quasi unmöglich.

Diese Operation sollte mit Onkologen, Operateur und einer 2ten Meinung! aus einer anderen Klinik überlegt werden. Kopie der Histologie und wer die pathologische Begutachtung gemacht hat sind für Dich hilfreich. Dies sind wie ich heraushöre in einer Konferenz besprochen worden (denn Pathologe allein kann die Diagnose nicht stellen!). Wenn man freundlich anfragt, kann man evtl. den Pathologen auch mal anrufen, ob eine Referenzpathologe hinzugezogen wurde und wie er das Wachstum der Zellen einschätzt.

Auswirkung auf das Überleben und die Lebensqualität sind hier maximal in Abhängigkeit von der OP-Art. Das verbleiben von 1/5 Tumor ist nur dann akzeptabel, wenn Du sagst, meine lebensqualität ist jetzt (dieses und nächstes Jahr) wichtiger als mein Langzeitüberleben die nächsten 10 Jahre.

Der Tumor wächst langsam, Du hast Zeit Dir das gut zu überlegen.

Ich wünsche alles Gute,

El'müt

Geändert von el'müt (25.07.2006 um 09:30 Uhr)
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