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Alt 24.02.2004, 23:55
Gast
 
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Standard Zusehen tut sehr weh ...

Hallo, bin die Karin und bringe es seit einer Woche erst wieder fertig, diese Seite zu besuchen, die ich seit 8 Wochen mehrmals täglich besucht habe und mitfühlend die Berichte gelesen habe.
Mein Vater ist vor 7 Wochen erkrankt und alles deutete auf eine Art Grippe hin, bis sich letztendlich herausstellte in einer uns nahgelegenen Universitätsklinik, daß es sich um ACL handelte.
Erst einmal waren wir geschockt von der Diagnose, doch nach kurzer Zeit fasste ich mich wieder und war von da ab mit allem was ich tun konnte, für meinen Vater da.
Am 2. Tag nach der Einlieferung begannen die Ärzte auch schon mit der 1. Sitzung Chemo, die sehr schlechct vertragen wurde und ihm ständig übel war, er dann eine massive Arzneimittelallergie bekam und letztendlich ein Nierenversagen. Von da ab musste er einige Male an die Dialyse und gott sei Dank, die Nieren nahmen ihre Funktion wieder auf.
Bei der zweiten Sitzung verlief alles völlig komplikationslos, es ging ihm supergut, er war frohen Mutes und sagte, er habe nur noch Hunger, keine Übelkeit mehr, die Werte wurden täglich besser.
Ich dankte dem Himmel!!!!!
Als ihm die Ärzte dann sagten, daß er noch eine Woche bleiben müsse, damit sich die WErte noch stabilisieren könnten, war er überglücklich und ich bestimmt genauso wenn nicht noch mehr.
Als ich am nächsten Tag in die Arbeit ging, erreichte mich ein Anruf des Stationsarztes, daß mein Vater heute früh verstorben sei, einfach eingeschlafen ohne sich noch bemerkbar zu machen.
Trotz Reanimation keine Reaktion mehr - plötzlicher Herztod so die Ärzte. Vermutlich eine Begleiterscheinung nach der Chemo.
Ich war sofort nach 1 Stunde im KRankenhaus und habe mich 2 STunden lang von ihm verabschiedet, es war der beste Vater der Welt.
Ich schrieb diese ZEilen, damit ich mich irgendwo hinwenden kann mit meiner tiefen Trauer, es ist einfach alles unfassbar für mich.
Keine Ahnung, ob ich jemals verstehen kann, warum die doch so positiven Nachrichten der Ärzte doch letztendlich den Tod forderten?
Ich hoffe, es gibt jemanden, der mich verstehen kann, mein Vater war zwar doch 69 Jahre, aber ich denke, es ist immer zu früh, seinen Vater zu verlieren.
In tiefer Trauer und völligem Unverständnis.
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