Liebe Angie,
bei uns geht es wieder. Auf jeden Fall habe ich keine Panikattacken mehr. Habe viel mit Freunden darüber gesprochen und das hilft mir ganz gut. Eigentlich weiß ich gar nicht, ob das überhaupt Panikattacken sind. Wenn ich an was Schlimmes denke (wie jetzt z.B. an den Tod des Hundes), dann bekomme ich Adrenalinschübe so ähnlich wie vor einer sehr, sehr wichtigen Prüfung, ich habe das Gefühl, dass mir alles aus den Händen gleitet und ich habe Angst, dass z.B. die Kleine am plötzlichen Kindstod sterben könnte und ich nichts dagegen tun kann oder dass es wegen einer Unachtsamkeit meinerseits passieren könnte. Inzwischen geht es ja wieder, aber trotzdem wüssteich gerne, was genau es eigentlich ist und ob es noch "normal" ist. Ansonsten vermisse ich alle, die schon vor mir gegangen sind und stelle mir vor, wie es wohl wäre, wenn sie noch da wären.
Die Trauer ist immer noch da, aber immerhin funktioniere ich so, dass es bei uns weitergehen kann. Zudem wird die Kleine jetzt imemr fideler und rollt sich fröhlich durch das Wohnzimmer. Das ist wirklich sehr niedlich.
Ich freue mich, dass es bei Dir wenigstens etwas vorangeht und Du es schaffst noch etwas für Dich selbst zu sorgen. So viele Menschen in so kurzer Zeit, die Du hehen lassen musstest ... Angie, ich wünsche Dir sehr, dass bald alles wieder gut wird! Wenn jemand das verdient hätte, dann Du!!! Ich habe auch gerade zu einer Freundin gesagt, dass ich gerne einmal eine Woche absolute Ruhe hätte, um ein bisschen zu mir zu finden, aber das ist ja schier unmöglich. Also weiter Zähne zusammenbeißen und daran denken, dass so viele Menschen gibt, denen es noch schlechter geht und die es auch irgendwie schaffen klarzukommen. Das (u.a.) hilft mir meistens ein bisschen über die Tiefs hinweg.
Fühl Dich umarmt und berichte wieder, wenn Du Dein nächstes Gespräch hattest.
