Einzelnen Beitrag anzeigen
  #154  
Alt 03.06.2006, 10:43
Ina N. Ina N. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2006
Ort: Lippe
Beiträge: 289
Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Hallo ihr Lieben,
schön, dass es euch alle gibt. Sehr viel Unterstützung und Rat habe ich schon von euch bekommen.
Momentan denke ich allerdings, ich tret auf der Stelle.
Angefangen hat es mit dem Brustkrebs 1994, hab den Knubbel schon einige Monate vorher so ca. April bemerkt, aber gedacht, es hängt mit der Periode zusammen und es tat ja auch nicht weh! Meine Tochter war da knapp 4 Jahre alt. Dann im Oktober bin ich zur Gyn und nachdem Ultraschall hat sie mich gleich zu Mammographie geschickt. OP, Tumor 2cm, Lymphknoten frei, Bestrahlung, fertig! Nun dachte ich, ich wäre davon ab. Irgendwann 1997/98 begannen die Kopfschmerzanfälle, meist so schlimm, dass nichts half und ich regelmäßig zum Arzt ging, der Migräne vermutete und mir dann immer eine schmerzstillende Spritze in den Schädel gab. Auf meinen Wunsch, dass doch mal mit einem MRT abzuklären, sagte er mir, dass er da keinen Bedarf sehe. Mein Blutbild ist phantastisch, ich sehe aus wie das blühende Leben, ja und solche Untersuchungen würden nur das Budget belasten. (diese Worte hab ich sogar schriftlich). Als es immer schlimmer und öfter wurde, hab ich nach einiger Odysee einen Neurologen gefunden, der mir gesagt hat: aufgrund ihrer Vorgeschichte machen wir ein MRT! Hurra!! Das war dann am 1.März 2002. Der Kernspin hat dann eine Tumor von 12x 10x 4cm im Hinterhaupt dargestellt, was sich hinterher als Knochenmetastase herausgestellt hat. Also ein Riesentrümmer, der in Hannover in der MHH operiert wurde. Die Ärzte dort waren einfach nur gut! Im Rahmen der Untersuchungen wurden noch ein paar Metastasen in der HWS und BWS entdeckt.
Nun bekam ich eine Therapie mit Arimidex, Zoladex und Zometa. Alles ging gut, bis ich im Oktober 2004 wieder einen Knoten fühlte, ziemlich in der Achsel. Wieder OP und es war ein Rezidiv. Im März 2005 fuhr ich nach Nordrach im Schwarzwald zur Kur und während der Kur entdeckte ich beim Duschen schon wieder einen Knubbel direkt in der Achsel. Zu hause dann wieder OP, es war ein befallener Lymphknoten und noch ein paar andere befallene Knoten wurden mit entfernt. Im Juli 2005 wurden ganz viele pathologisch vergrößerte Lymphknoten in der Achsel, Schlüsselbein und Halsregion entdeckt. Es folgte wieder eine Bestrahlung und Umstellung auf Faslodex.
Dann folgte eine Zeit ziemlichen Kummers, da mein Mann sich von mir trennte, weil er nicht mehr mit mir und der Krankheit leben konnte und auch, weil er eine neue/alte Liebe gefunden hat. In dieser Zeit ging es mir immer schlechter und dann Ende April wurden Lebermetastasen, viele Metastasen im Knochenmark (besonders in der Hüfte und Oberschenkel), und viele neue in der Wirbelsäule festgestellt, 2 Wirbel sind bereits gebrochen und mein Tumormarker war auf einmal auf 600 gestiegen. Irgendwie ist alles explodiert in mir. Nun hänge ich ziemlich durch, hab bereits den 2. Zylkus FEC hinter mir, fühle mich unendlich schlapp und bin überhaupt nicht leistungsstark, habe ziemlich große Lebensangst und weiß nicht, wie es weitergeht und wie ich das alles allein schaffen soll.
Es tut gut, sich einmal alles von der Seele zu schreiben und ich weiß, es ist bei euch in "guten Händen". Meine Krankengeschichte ist recht umfangreich und ich hoffe, es ist nun nicht zu lang geworden.
Ich danke euch fürs "zuhören". Ganz liebe Wünsche an euch alle.
Ina
Mit Zitat antworten