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Alt 17.05.2009, 19:17
Lea S. Lea S. ist offline
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Standard AW: Meine Mama hat BSDK

Hallo Swanny,
ist wirklich gut, dass Du dich gleich so frühzeitig informierst, auch wenn die Informationen sicher nicht immer so hoffnungsvoll sind.

Also: eine Chemo mit Gemcetabine / Gemzar ist als Mono-Chemotherapie (sprich: mit nur einem Wirkstoff) eine vergleichsweise gut verträgliche Chemo. Ich habe sie im letzten Jahr absolviert und mir war nach den wöchentlichen Infusionen so ein bis drei Tage darauf etwas elend und schlapp, aber nicht sooo schlimm. Auftretende Übelkeit kann man ganz gut mit Tabletten in Schach halten. Es kann vorkommen, dass die Blutwerte sich aufgrund der Chemo so verschlechtern, dass entweder die Dosis abgesetzt, herabgesetzt oder eine Bluttransfusion vorgenommen werden muss. Ist alles nicht wirklich schlimm! Kein Haarausfall, keine Hautveränderungen usw.

Ein Port ist eine sehr praktische Sache. Bei mir hatten die Venen schon nach wenigen Infusionen "rebelliert", aber nachdem ich mir einen Port habe implantieren lassen, ging alles ganz prima. Also: lieber früher als später!

Kreon ist ganz wichtig (oder vergleichbare Enzympräparate), da damit die Nahrungsaufspaltung durch die in Kapselform zugeführten Enzyme ermöglicht wird, die nach einer Bauchspeicheldrüsenoperation mindestens eingeschränkt ist. Funktioniert insbesondere die Fettverwertung nicht mehr richtig, führt das ohne Enzyme zu vermehrtem Durchfall und zügiger Gewichtsabnahme, da der Körper die Nahrung nicht richtig verwerten kann. Auch mit Enzymgabe kann es passieren, dass Deine Mutter erstmal weiter abnimmt, aber das gibt sich - hoffentlich - mit der Zeit. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Kreon auch für Kassenärzte verordnet werden muss. Frag doch mal z.B. die Apotheker, ob sie die Enzyme auch auf Kassenrezept herausgeben und u.U. auch mal die Ärztekammer, wass sie von dem Verhalten der Ärztin so hält, Deiner Mutter die lebenswichtigen Enzyme NICHT zu verschreiben.

Eine ganz hilfreiche Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenoperierte ist übrigens auch der AdP-Bonn (Arbeitskreis der Pankreatektomierten), die auch Ansprechpartner in den jeweiligen Regionen nennen können.

Alles Gute! Lea
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