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Alt 18.01.2010, 19:29
John79 John79 ist offline
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Standard Mein Fall: Hodentumore beidseits, klinisches Stadium CS IIB

Liebes Forum,

heute möchte ich Euch meinen Fall etwas näher bringen.

Ende September fühlte sich mein rechter Hoden etwas härter an, worauf ich mich zu einem Urologen begab, der via Ultraschall umgehend diagnostizierte: Hodentumor. Noch am gleichen Tag wurde ich in einer Universitätsklinik vorstellig, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Hierbei wurde erneut ein (hochauflösendes) Ultraschall durchgeführt und zu allem Übel auch eine winzige suspekte Fläche am linken Hoden entdeckt.

2 Tage später folgte dann die Operation:
  • Radikale (inguinale) Orchidektomie rechts (mit Epididymektomie und Resektion des Samenstranges)
  • Tumornukleation links

Die sich anschließende Histologie und das CT egab dann folgendes Bild:
  • Hodentumore beidseits, klinisches Stadium CS IIB; „good prognosis“ nach IGCCCG
  • Rechter Hoden: Nicht-Seminom pt3, N2, L0, V0, R0 (Embryonales Karzinom, daneben Anteil eines reifen Teratoms und ca. 1% Dottersackähnlicher Tumor)
  • Linker Hoden: Seminom Knoten pt1 L0 V0 R0, TIN im Resthoden
  • Retroperitoneale Lymphknotenmetastase interaortokaval ca. 3,2 x 2,9cm

Als Behandlung wurde folgendes durchgeführt/geplant:
  • 3 Zyklen PEB Chemotherapie – Verlauf unproblematisch und absolut zeitkonform
  • Nach Abschluß der 3 Zyklen PEB ist nach Re-Evaluation (ggf. per Biopsie) eine Radatio des linken Hodens zu erwägen (da Testosteronwerte nach Operation im Normalbereich - wurden auch während der Chemo regelmäßig geprüft)

Verlauf Tumormarker

bei Diagnose:

AFP und LDH im Normalbereich, beta HCG erhöht: 312

3 Tage vor Chemotherapiebeginn:

AFP und LDH im Normalbereich, beta HCG erhöht: 206

Chemotherapie 2. Zyklus - Tag 19 (Zwischen-Staging):

AFP, LDH, beta HCG im Normalbereich (beta HCG: <5)

4 Wochen nach Abschluss der Chemotherapie:
AFP, LDH, beta HCG im Normalbereich (beta HCG: <5)

CT Ergebnisse

bei Diagnose:
Retroperitoneale Lymphknotenmetastase interaortokaval ca. 3,2 x 2,9cm

Chemotherapie 2. Zyklus - Tag 19 (Zwischen-Staging):
Keine pathologisch vergrößerten abdominellen Lymphknoten. Kein Hinweis auf ein Tumorrezidiv oder Metastasierung. Die vorbeschriebenen Lymphknotenmetastasen stellen sich im Verlauf deutlich größenregredient dar.

4 Wochen nach Abschluss der Chemotherapie:
Größenkonstanter abdomineller Lymphknoten interaortokaval, ca. 1,3 x 0,6cm idem zur Voraufnahme vom Zwischen-Staging, nicht zwingend suspekt.



Die letzten CT Aufnahmen stammen von Mitte vergangener Woche und wurden mir heute auf dem Postweg ohne weitere Indikation übersendet. Da ich leider nicht privat versichert bin, steht mir der behandelnde Oberarzt frühestens in der zweiten Februar Woche für ein Gespräch zur Verfügung.

Da ich mich zwischenzeitlich eingehend mit der Materie beschäftigte und im Zuge dessen bereits im Vorfeld einige Fragen an Prof. Dr. Heidenreich via E-Mail gesendet habe (welche prompt und ausführlich von ihm persönlich beantwortet wurden - ohne das dies in irgendeiner Form zur Abrechnung kam), möchte ich was eine Residualtumorresektion betrifft, zwingend seiner Indikationsempfehlung folgen: das bedeutet, dass vormals suspekte Lymphknoten beim Nicht-Seminom spätestens 6 Wochen nach Abschluss einer Chemotherapie ab einer Größe von 0,5 cm entfernt werden sollten.

Sprich ich sollte in den nächsten 10 Tagen operiert werden. Dies ist leider in der Universitätsklinik, in der meine bisherige Behandlung stattfand, aus oben genannten Gründen (gesetzliche Versicherung) leider nicht möglich.

Nun bin ich auf der Suche nach anderen erfahrenen Krankenhäusern, bei denen auch gesetzlich versicherte Patienten eine Behandlung gemäß der Leitlinie erfahren dürfen. Meine bisherige Recherche (u.a. auch hier im Forum) führt mich zum Chefarzt vom Vivantes Krankenhaus Berlin, da er wohl insbesondere auch ein Genie in der endoskopischen Operationstechnik (welche ich klar favorisieren würde) ist. Da es sich auch bei ihm um einen Chefarzt handelt, weiß ich natürlich nicht, ob ich als gesetzlich versicherter Patient seine Leistungen ohne Weiteres in Anspruch nehmen kann?

Gibt es Meinungen, Erfahrungen, Tipps ?

Danke und Gruß

Hans

Geändert von John79 (21.01.2010 um 08:50 Uhr)
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