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Alt 05.04.2006, 21:38
eternity_76 eternity_76 ist offline
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Standard AW: Konfrontation eines 9jährigen mit dem Sterben seines Opas-ja oder nein?

Hallo Asteri.
Du mußt wohl eine wirklich schwierige Entscheidung treffen. Die Antwort kann Dir leider niemand abnehmen, aber vielleicht hilft es Dir ja ein paar Erfahrungen zu kenne.
Ich selbst habe auch Krebs, und kam nur sehr knapp mit dem Leben davon. Darüber hinnaus starb der 13 Jährige Sohn von sehr lieben Freunden, vor kurzem an Krebs. Meine Töchter sind 10 und 5 Jahre alt.
Ich habe sie bei beginn meiner Krankheit langsam und vorsichtig aufgeklärt über das was ich habe. Der großen mußte ich auch klar machen das ich auch daran sterben könnte. Es war und ist für sie sehr wichtig alles zu wissen, selbst wenn es erstmal hart sein wird. Sobald sie auch nur das Gefühl hat wir würden ihr was verheimlichen, "riecht" sie den Braten sofort.
Allerdings hatte sie auch sehr schwerwiegende Probleme damit, wenn auch erst 1 Jahr nach meiner letzten Therapie. Sie hörte auf zu laufen und ihre Psyche reagierte auf meine Krankheit mit extremen Schmerzen in den Beinen. Ein sehr lieber und großartiger Kinderpsychologe hat uns helfen können und ihr geht es wieder gut.
Aber ich würde es wieder so machen.
Auch hat sie den Krebskranken Jungen ein paar Monate vor seinem Tod noch gesehen. Es war ihr überaus wichtig.
Als er dann im sterben lag haben wir nur noch telefoniert oder gemailt, weil er durch den Krebs sehr gezeichnet war. Ich denke es wäre für sie noch schlimmer gewesen ihn zu sehen. Es ist oft sehr schmerzhaft wenn man einen Menschen sieht, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Die Vorstellung, wie ein solch kranker Mensch vielleicht leiden muß wird meiner Meinung nach dadurch noch heftiger.
Es ist schon schwierig einem Kind diese Krankheit und ihre Auswirkungen zu erklären, aber es wirklich zu sehen ist nochmal eine ganze Ecke mehr.
Jedenfalls habe ich die Erfahrung hier mit meinen Kindern und den Kindern meiner Familie gemacht.
Egal wie Du entscheidest, ich wünsche Dir alles liebe und das Du und Dein Sohn ( und natürlich auch die anderen Angehörigen!) das gut überstehen.
Deinem Vater schicke auch noch ein dickes Paket Kraft !!
Sanny
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