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Alt 13.09.2001, 15:06
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch

Hallo Leute,
angesichts der Terror-Anschläge in den USA, die mir und vielen anderen sehr nahe gehen, fällt es mir fast schwer, positive Meldungen über meine Taxol-Therapie zu verbreiten. Aber ich muss ja weitermachen.
Nach der 2. Taxol/Carboplatin-Gabe ist mein Tumormarker von 400 auf 105 abgesackt. Ein gutes Zeichen! Leider reagiere ich mittlerweile allergisch (mit Atemnot) auf das Carboplatin, und daher musste das Carboplatin jetzt abgesetzt werden. Ich habe aber sehr großes Vertrauen zu meinen derzeitigen behandelnden Onkologen. Bei ihm wird man nicht nach dem Gießkannen-Prinzip behandelt, wie ich das vom Krankenhaus her gewöhnt war. Er kümmert sich um jeden einzelnen seiner Patienten persönlich und erstellt individuelle Therapiepläne. Auch die Zwischenuntersuchungen und Blutkontrollen handhabt er außergewöhnlich korrekt. Treten während der Chemogabe irgendwelche Schwierigkeiten auf, so wie es mir jetzt 2 x durch das Carboplatin passiert ist, kümmert er sich persönlich und man wird auch die folgenden Tage noch telefonisch betreut. Das finde ich echt klasse, denn in dieser Beziehung war ich bisher nicht gerade verwöhnt. Ich komme mir fast vor wie Queen Mum, die ja mit Ihren 101 Jahren wohl auch der ständigen ärztlichen Betreuung bedarf.
Zwar machen mir die Chemo-Nebenwirkungen ganz schön zu schaffen - ich bin unglaublich schlapp und müde, und die Muskel- und Gelenkschmerzen sind ekelhaft. Aber andererseits kann ich seit der 1. Chemogabe wieder richtig essen. Ich habe einen unglaublichen Appetit und gebe dem auch in jeder Beziehung nach. Vorher konnte ich nur noch Miniportionen von Schonkost essen. Aß ich auch nur 1 Löffel mehr, bekam ich wahnsinnige Bauchschmerzen und musste erbrechen. Das ist jetzt alles nicht mehr der Fall, und ich habe seit Juni kein einziges Gramm mehr abgenommen.
Eure zuversichtliche und verfressene Helene
uschi.bobby@freenet.de
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