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Alt 20.10.2013, 20:06
Kabuki Kabuki ist offline
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Standard AW: (Vermutlich) Gallenblasenkrebs und zahlreiche Metastasen

Guten Abend allerseits!

In der letzten Woche ist viel passiert, leider nicht sehr viel Gutes. Zunächst stand die Überlegung im Raum, ob meine Mutter für einige Zeit stationär aufgenommen wird, weil sie sehr große Angst vor der ambulanten Chemo hatte und ihr Allgemeinzustand sich immer weiter verschlechterte. Das hat sich inzwischen jedoch zerschlagen. Mitte der Woche haben wir dann noch einen Nachbefund bekommen, der das Ganze nicht unbedingt einfacher macht. Offensichtlich ist man sich doch nicht mehr ganz sicher, ob die Metastasen aus der Galle kommen. Bzw. die Metastasen in der Leber stammen recht sicher aus der Galle, die Metastasen im Bauchfell verhalten sich aber wie ein Eierstockkrebs. Auch, wennn man dort keinen Tumor gefunden hat. Man spricht inzwischen also von einem CUP - Syndrom. Da sich die Chemo ja nach dem Primärtumor richtet, erschwert das die Behandlung natürlich enorm. Die Chemo, die sie zuerst kriegen sollte, wurde schlißlich abgesagt. Jetzt hat sie am Freitag das erste Mal eine viel aggresivere Variante, mit viel gravierenderen Nebenwirkungen, erhalten. Sie bekommt drei Mittel, ich weiß aber gerade nicht, wie diese heißen. Gestern gings ihr noch gut, heute nicht mehr. Sie hat ständig Fieber und Schmerzen und Probleme mit der Verdauung. Ich weiß gar nicht, wie das die nächsten Male gehen soll, wenn sie die Prozedur ambulant machen lassen soll. zur Zeit sind ständig Ärzte um sie rum, messen Temperatur, überprüfen das Blut, geben Infusionen usw.. Und beim nächsten Mal soll sie sich einfach beim Onkologen für fünf Stunden in so einen Stuhl setzen, danach nach Hause gehen und gucken was passiert? Warum sollte sie das nächste Mal keine Infusionen brauchen? Warum sollte sie das nächste Mal kein Fieber mehr kriegen (was die Ärzte sehr zu beunruhigen scheint)? Warum muss beim nächsten Mal niemand mehr dreimal die Nacht Blut abnehmen? ich versteh das nicht.

Jens, ich stehe der Chemptherapie auch nicht ganz ohne Skepsis gegenüber. Es ist wohl kein Geheimnis, dass es sich um eine Therapie handelt, die große Folgen mit sich bringt und deren Wirksamkeit umstritten bleibt. Aber was für eine Wahl hat man? Natürlich steht es jedem frei zu, der Schulmedizin den Rücken zuzuwenden und sich für einen alternativen Weg zu entscheiden. Dazu gehört allerdings doch eine recht große Portion Mut und Vertauen, die, zumindest meine Mutter, niemals aufbringen könnte. Eine Garantie, dass dieser Weg der richtige ist, hat man zudem auch hier nicht. Es ist einfach eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss, ob es das Richtige war, oder ob es überhaupt da Richtige gibt, stellt sich leider immer erst später heraus.
Alles Gute dir und deiner Mutter

LG
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