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Alt 04.08.2007, 11:47
andrea11 andrea11 ist offline
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Registriert seit: 29.07.2007
Beiträge: 6
Standard AW: ...ein Alptraum BSDK

Hallo zusammen,

erst einmal:

@Alexa, Katja, KL: vielen Dank für Eure Unterstützung und guten Worte.

Inzwischen ist einiges passiert. Letzten Dienstag hatte ich Nachmittags einen Termin mit dem Chirurgen, bei dem ich sämtliche Unterlagen abfordern wollte. Es kam alles anders. Als erstes teilte er mir mit, dass er gerade auf einen OP-Tisch wartet, um meinen Vater erneut zu operieren. Eine kurze OP, die nur 20 Minuten dauern sollte, um ihm das Atmen zu erleichtern. Das hat mich so dermaßen geschockt, dass ich völlig aus der Bahn geworfen wurde. Mein Vater hat aus meiner Sicht nach der Whipple-OP so dermaßen gekämpft, um so schnell als möglich aus der Intensivstation herauszukommen. Nun dieser Rückschlag. Auf meine Frage, wie sie denn vorhaben, den Krebs weiter zu behandeln, teilte er mir mit, dass es, wenn das histologische Gutachten vorliegt, eine Tumorkonferenz (??!??) geben wird, die entscheiden werden. Mein Vater hat aus seiner Sicht noch ca. 4 Monate zu leben. Wer kann dies ertragen, innerlich bin ich völlig zusammengebrochen, habe mich dann aber zusammengerissen, weil ich sofort zu meinem Daddy auf die Intensiv wollte, um ihn vor der OP zu beruhigen. Er wurde gerade von den Schwestern vorbereitet, die Technik abgeschaltet, die Schläuche abgemacht etc. Mein Vater war ggü. den Schwestern sehr ungehalten, mir teilte er mit, dass er heute Nachmittag eigentlich mit meiner Mutter sprechen wollte, damit sie ihn sofort in ein anderes Krankenhaus verlegen lässt. Mich traf einer Blick aus seinen Augen, aus der ich Angst und ein Hilferuf erkennen konnte. Aber wie soll ich ihm helfen????? Er wurde dann Richtung Chirurgie geschoben. Das ist derzeit das letzte Mal, dass ich mit ihm sprechen konnte. Wir haben dann am Abend im KH angerufen, wie es ihm geht. Er war instabil, aber alles so weit in Ordnung. Als ich am Mittwoch ins KH gegangen bin, in Erwartung, dass es ihm wieder einigermaßen geht, habe ich meine Mutter völlig aufgelöst vorgefunden und meinen Vater schlafend. Er ist Vormittags erneut operiert worden, sie haben die Wunde wieder aufgemacht und alles ausgespült, so der Arzt, der dann zu uns kam. Es hat keiner daran gedacht, uns auch nur in irgendeiner Form Bescheid zu geben. Sie haben sich zwar x-mal entschuldigt und gemeint, dass sie alles für meinen Vater tun, ich fasse das alles nicht mehr! Seitdem halten sie ihn schlafend, voraussichtlich auch noch übers WE, es besteht wohl auch die Gefahr einer Lungenentzündung. Am 07.08. hat mein Daddy Geburtstag und wird 68 Jahre.

Die Unterlagen soll ich alle bekommen. Den OP-Bericht habe ich bereits und das Gutachten vom Schnellschnitt. Nun warte ich noch auf den histologischen Befund (der ist immer noch nicht da und soll wohl meist 10-14 Tage dauern) und die CT-Bilder, damit ich alles nach Heidelberg und Hamburg senden kann. Was ich absolut nicht verstehe, wenn ich mir den OP-Bericht durchlese (1 1/4 Seiten für eine 5 stdg. OP), da steht immer nur drin, dass der Tumor in seiner ganzen Ausdehnung restlos entfernt werden konnte, wo immer sie ihn auch festgestellt haben. Es steht aus meiner laienhaften Sicht nichts davon im Bericht, dass noch Tumorreste verblieben sind.

Ich hoffe, dass ich sobald als möglich die Unterlagen versenden kann. Diese Hilflosigkeit ist nur schwer zu ertragen und diesen Blick von meinem Daddy werde ich mein Leben lang nicht vergessen.

Liebe Grüße
Andrea
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