Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 01.04.2006, 08:19
AssiO AssiO ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.10.2005
Beiträge: 10
Standard AW: Seelischer Knacks durch Krebs???

Liebe Anne,
als ich deine Zeilen gelesen habe, habe ich auch fast angefangen zu weinen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich schon Beiträge mit Tränen in den Augen geschrieben habe....ich bin keine Betroffene sondern Angehörige, meine Mama ist vor jetzt 2 1/2 Jahren an einem Blasentumor erkrankt. Die ganzen Gefühle die du beschreibst hatten wir auch. Auch mein Papa ist ähnlich wie dein Mann mit der Krankheit "umgegangen". Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass das keine böse Absicht ist, viele Menschen wissen einfach nicht, wie sie darauf reagieren sollen und das ist ihre Art der Verdrängung (nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen). Der Rat, dass du ihm genau sagst, wie es dir geht und was du fühlst, ist gut. Sei aber nicht enttäuscht, wenn er nicht sofort darauf eingeht. Ich hoffe, ich greife hier keine Männer an, will um gottes willen auch nicht pauschalisieren, ich liebe meinen Papa und meinen Freund aber ich habe mal gelesen, dass (viele) Männer deswegen so schlecht über so etwas sprechen können, weil sie immer glauben, eine "Lösung" anbieten zu müssen-und wenn sie die nicht haben, fühlen sie sich hilflos und verzweifelt und ziehen sich zurück. Dass die Lösung nur "im zuhören und da sein" liegt, ist einfach sehr schwer zu verstehen (ich denk, da liegt noch viel in der erziehung begraben...)

Ich hatte mit meinem freund auch einige Probleme, da ich mich auch nur mehr in Mamas Krankheit "vergraben" hatte und für mich ansonsten kein Thema mehr existiert hat.

Liebe Anne, ich wünsche Dir so sehr, dass du die Chemo gut verträgst und sie anschlägt und es dir auch psychisch bald wieder besser geht. Eine Psychotherapie ist dann eine gute Lösung, wenn du es wirklich willst!!!!!!!!

Alles alles Liebe Astrid

PS. Meine Mama ist seitdem rezidivfrei!!!!!
Mit Zitat antworten