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Alt 07.05.2012, 14:19
nyana nyana ist offline
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Standard Osteosarkom Wadenbein / Schienbein

Hallo!

Ich bin noch ganz neu hier und zwar als Angehörige.
Ich heiße Verena (23) und lebe seit 1,5 Jahren mit meinem 39-jährigem Freund fest zusammen. Beziehung ist gefestigt und ich stehe bei allem was uns in der Zukunft erwartet hinter ihm und will und werde ihn unterstützen.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich mich vorher noch nie mit diesem Thema näher auseinandergesetzt habe und wäre sehr dankbar über ein paar Einschätzungen und Erfahrungen.

Mein Freund hat seit sicherlich 3 Jahren eine "'Beule" ein Stück weit unterm Knie. Da er sich damals schwer verletzt hat (mit OP usw.) und diese Beule kurz danach entstand ging er davon aus, dass es sich um sowas wie ein verhärtetes Hämatom handelt. Er hat auch keine Schmerzen oder andere Beschwerden dahingehend.

Kürzlich war er beim Arzt wegen einer ganz anderen Sache und es wurde nebenbei über diese "Beule" gesprochen. Der Arzt wurde ganz nervös und es folgten Röntgenaufnahme, MRT, Skelettszintigraphie und Donnerstag kommen noch 2 CT's, kommende Woche stationäre Aufnahme für die Biopsie.

Diagnose ist: Hochgradig bösartiger Tumor am linken Wadenbein (wächst wohl an dem Schienbein vorbei und erscheint knapp unterm Knie...).
Zur Zeit ist es rund 30 x 30 x 62 mm groß. Das ist doch ziemlich riesig, oder?
Bei der Szintigraphie heute wurde festgestellt, dass der Tumor im Bein (nur unterhalb des Kniegelenks) gestreut hat. Das Knochenmark ist nicht betroffen.

Nächste Woche Dienstag wird er für die Biopsie stationär aufgenommen, Mittwoch wird operiert und am Freitag soll er entlassen werden.

Seine ganze Familie nimmt das Thema irgendwie nicht ernst, keiner will sich damit beschäftigen, keiner will "den Teufel an die Wand malen". Aber ich möchte doch gerne wissen, was KANN uns erwarten. Es muss ja nicht immer das Schlimmste kommen, aber ich fühle mich sicherer, wenn ich mich auf alle Eventualitäten vorbereiten kann.

Der Artikel bei Wikipedia sagt zB Folgendes:
Zitat:
Verlauf und Prognose

Unter Therapie beträgt die 5-Jahres-Überlebens-Rate durchschnittlich 70 %. Lungenmetastasen sind ein schlechtes prognostisches Zeichen. Allerdings können Lungenmetastasen durch eine Operation saniert werden, so dass auch Patienten mit Lungenmetastasen eine Heilung erreichen können. Wichtigster Prognosefaktor ist das Ansprechen auf die Chemotherapie (COSS-Schema): Falls die Chemotherapie nicht anspricht, das heißt, weniger als 90 % der Tumorzellen abgetötet werden konnten, beträgt die Überlebenschance unter 50 %. Die Anzahl der abgetöteten Zellen wird nach dem Abschluss der präoperativen Chemotherapie am Operationspräparat (tumortragender Knochen) festgelegt. Fast immer muss eine Endoprothese eingepflanzt oder die Umkehrplastik angewendet werden.
Das klingt erstmal wirklich negativ. Wie lebensbedrohlich ist das wirklich? Und was mich noch besonders interessiert: Inwiefern spricht eine Chemo nicht an? Kommt das häufig vor und gibt es "Ausweichtherapien" - also andere Lösungen, falls sowas passiert?

Hinzu kommt, dass mein Freund Fahrzeuglackierer ist und grundsätzlich eh gefährdet (besonders Lunge) ist. Spielt das eine Rolle bei der Entwicklung evtl. vorhandener Metastasen? "Haben diese es leichter" auf angegriffenem Gewebe?

Bevor das hier noch länger wird:
Vielleicht ist jemand von euch bereit mir ein paar Tipps zu geben, aus Erfahrungen zu berichten, oder mich ein wenig aufzuklären.

Vielen Dank schonmal!

edit: Die CT-Aufnahmen die am Donnerstag gemacht werden sollen, sollen laut Uni-Klinik von Torax und Abdomen sein. Nun sagte man meinem Freund in der ausführenden Praxis, das die nur ein CT machen, da würde man alles gleichzeitig sehen. Er hat zwar extra nocheinmal nachgefragt, aber die Dame da hat ihre Meinung nicht geändert. Stimmt das? Das kommt mir irgendwie seltsam vor.

Geändert von nyana (07.05.2012 um 14:43 Uhr)
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