Thema: Klatskin
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Alt 19.09.2002, 22:01
Gast
 
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Standard Klatskin

Liebe Uschi,

ich kann verstehen, dass Du nicht nur tatenlos zusehen willst. Mir ging es genauso. Jedoch hast Du sicher schon an meinen Aufzählungen gesehen, dass es DIE Therapie bei Gallengangstumoren nicht gibt. Ich weiß nicht, ob es bei Gallenblasentumoren anders ist, m.E. ist die Lage da günstiger, die Gallenblase kann, wenn der Tumor nicht zu groß ist, einfach herausgenommen werden, die braucht man nicht.
Eine Stent-Legung ist eine palliative (also lindernde, aber nicht heilende) Maßnahme. Danach kann es den Patienten aber auf jeden Fall wieder viel besser gehen, weil die Flüssigkeiten im Körper wieder so fließen können, wie sie sollen.

Eine Misteltherapie kann jeder Arzt und jedes KKH durchführen. Normalerweise wird die Misteltherapie eingestellt (Dosis, Präparat) auf den jeweiligen Menschen. Am Anfang kann so etwas wie Fieber und Schüttelfrost auftreten. Wenn das Medikament erstmal einstellt ist, läuft es meist sehr gut! Es bringt sicher auf jeden Fall eine große Erleichterung und verbessert den Allgemeinzustand ungemein. Außerdem wirkt Mistel krebshemmend.
Es gibt einige Schulmediziner, die das nicht gerne machen, aber es gibt auch viele, die dafür sind. Ich würde es einfach ansprechen. Wichtig ist nur, dass die behandelnden Ärzte Bescheid wissen, was Deine Mutter bekommt.

Habt doch nicht immer solche Angst davor, es Euch mit den Ärzten zu "verderben" (ich kenne das selber auch...)! Sie sollen den Menschen helfen, und dies ist ihre Pflicht. Es darf einem nicht unangenehm sein, Fragen zu stellen! Und letztlich - womit könnt Ihr besser leben, damit, dass Euch ein Arzt blöd findet oder, dass Eure Lieben leiden???
Unsere Aufgabe als Angehörige ist, das BESTE für die Patienten herauszubekommen und alles zu tun, damit es ihnen so gut wie möglich geht (und ggf. auch aufzupassen, dass sie richtig behandelt werden / keine Patzer passieren, es passiert immer wieder). Mehr kann man dann nicht tun.
Und man darf auch nicht vergessen, dass Ärzte auch nur Menschen sind, überarbeitet, selber frustriert von dieser schlimmen Krankheit, dass sie nicht mehr tun können... da kommt es sicher auch mal vor, dass sie nicht bester Laune sind, auch wenn sie das sein sollten...

Ich würde einfach FRAGEN nach der Mistel und keine Zeit verlieren! Manchmal sind Ärzte auch dankbar fürs Mitdenken, und gerade, wenn sie selber der Auffassung sind, es ist hoffnungslos, sind sie oft nicht ablehnend, wenn es darum geht, noch mal etwas zu versuchen. Manchmal hilft es ja!

Zu einem Heilpraktiker kann man sicher auch gehen. Das übernehmen die Kassen nicht (das Präparat muss man sowieso auch selber kaufen). Aber man kann es auch bei einem anthroposophischen Kassenarzt probieren, evtl. auch naturheilkundlichem.

Hyperthermie wird in einigen Kliniken gemacht, z.B. in der Uniklinik. Es gibt darüber etwas auf der Biokrebs-Seite (www.biokrebs.de).
Von der Hyperthermie hatte ich nicht so einen guten Eindruck - allerdings hat man schon viel davon gehört, dass Leute sich darum reißen, so etwas von der Kasse bezahlt zu kriegen. Vielleicht gibt es unterschiedliche Arten? Ich hatte nur von der Variante gehört, bei der der Körper unter Vollnarkose so stark erhitzt wird (was sich für mich nicht ungefährlich anhört) in Verbindung mit Hochdosischemo. Da Chemo nicht wirken soll bei Gallengangs- (blase??)tumoren...
Es ist die Frage, inwieweit so etwas den Körper auch total schlaucht und was dann letztlich besser ist (sicher kann es nicht jeder machen).

Übrigens - man kann (und sollte) auch Zweitmeinungen einholen. Man kann die Unterlagen anfordern und damit auch Termine bei anderen Ärzten zur Beratung wahr nehmen. Das ist ganz alltäglich. Und man kann ja auch so telefonisch einfach mal anfragen (bei verschiedenen Abteilungen, KKHs).

Die Frage ist, ob man in "dem Alter" noch strapaziöse Behandlungen durchführen sollte. Demgegenüber steht nämlich, dass Krebs im Alter viel langsamer wächst. Es gab auch schon Leute, die an den Folgen von irgendwelchen Behandlungen gestorben sind (ich will Dich jetzt nicht bange machen, aber mit diversen Chemos z.B. ist nicht zu spaßen, wenn sie auch auf der anderen Seite wieder Leben retten können).

Alles Gute für Deine Mutter (und auch für Euch anderen) und nicht den Mut verlieren!
Tina
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