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Alt 16.10.2005, 16:36
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julesmum julesmum ist offline
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Registriert seit: 16.10.2005
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Standard AW: vor 4 Wochen ist meine Mama gestorben

Hallo Mario,

vielen lieben Dank für deine nette Antwort! Es tut mir sehr leid für dich, dass auch deine Mama sterben mußte....viel viel zu früh!

Ich habe keine Geschwister, meine Familie besteht zur Zeit nur aus Papa, meiner Tochter und mir. Meine beste Freundin wohnt weit weg und hier zu Hause habe ich halt Arbeitskollegen, zwei Freundinnen und eine Hand voll Bekannte. Ich war schon immer mit meiner Kleinen alleine, da haben sich so manche "Freundschaften" verlaufen, gelöst oder erledigt. Die Kontakte sind halt alle recht oberflächlich, die Unterstützung mehr als mager.
Da ich schon immer auf meine Arbeit angewiesen war, hat meine tolle Mama mir sehr viel geholfen, sie war die zweitwichtigeste Bezugsperson für meine Süsse.

Diese Mail ist so sachlich, ich mcöhte über meine Situation etwas erzählen.......ich muss ab morgen nicht mehr 30 sondern 38 Stunden die Woche arbeiten. Ich arbeite in der Beratung an Schulen.....muss mich also wirklich tagsüber zusammennehmen. Nachmittags und abends dann meine Tochter. Dann geht sie schlafen und mir wird bewußt, dass ich wieder einen langen Tag funktioniert habe....das ist für mich sicherlich im Moment ganz gut so um mich abzulenken und einfach auch mal andere Sachen zu erleben als die Trauer. Ich habe aber auch Angst vor den nächsten Wochen, die sehr sehr arbeitsintensiv werden.

Meine Mama hat es nie gemocht, wenn man sich hängen läßt. Und weißt du, nachdem sie soooo stark war in den letzten 7 Monaten, da muss ich auch stark sein, bin ja auch eine Mama. Ich möchte das Beste für meine Tochter und mich aus diesem Leben machen! Auch für meine Mama, ich möchte das, was sie mich gelehrt hat, auch machen.

Ich wäre sehr froh, wenn ich hier die Möglichkeit hätte, mich mitzuteilen, auszutauschen, auszuheulen......man hat das Gefühl, nicht ganz alleine als Einzelkämpfer durch die Welt zu gehen.

Ich fühle mich meiner Mama irgendwie näher, wenn ich auch in ihrem Sinne weitermache.
Als sie tot im Bett lag, war ich ein paar Minuten mit ihr ganz alleine. Ich habe für sie gebetet, habe mich für alles bedankt, für mein Leben, habe ihr versprochen, hier weiterzumachen. Dann habe ich ihre Augen zugemacht.

Sie soll doch stolz auf mich sein!

Danke fürs Zulesen,
Kerstin
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