AW: Ich finde keinen Frieden
Ja, Tanja ... das Leben wird nie wieder SO, wie es vorher war, das ist richtig.
ABER: es wird ein anderes Leben, bei dem nicht ausgeschlossen werden kann,
dass es trotzdem auch schön werden kann.
Heikes Kinder und auch ich haben vor 4 Jahren gar keinen Gedanken mehr daran gehabt,
dass es überhaupt noch ein lebenswertes Leben geben könnte ... mit all diesem Schmerz
und den furchtbaren Gedanken und Gefühlen.
Heute, fast 4 Jahre später, können wir alle auch wieder lachen und fröhlich sein, ausgelassen,
weil nicht nur "Heike" in unseren Gedanken ist - nein, es hat auch wieder vieles andere Platz darin gefunden.
Das bedeutet nicht, dass Heike uns heute weniger bedeutet und wir nicht mehr traurig sind.
Erst gerade eben war ich wieder im Hospiz und hab ein paar Tränen und Traurigkeiten dortgelassen ...
Zuerst sahen wir es sogar als "Verrat" an (bzw ihre Kinder), als wir uns erwischten, dass wir mal lachten ... sie dachten,
wenn sie ihre Mama wirklich lieb hatten, dann MÜSSEN sie jetzt für immer traurig sein.
Aber ist es nicht genau DAS,
was der Mensch, der einen geliebt hat, sich gewünscht hätte? Dass man nicht an dessen Tod völlig zugrunde geht?
Dass man wieder lernt zu lachen und trotzdem glücklich zu sein?
Wenn man ein Kind bekommt, dann wünscht man sich nur eines:
dass es gesund und glücklich wird - und ich denke, dieser Wunsch gilt auch über das
eigene Sterben der Eltern hinaus.
Du kannst Dein Leben lang an der Frage festhalten, ob die Auskunft, die Du bekommen hast richtig
ist und Dich damit herumquälen ... ODER: Du kannst Dich entscheiden, es zu glauben, weil Du es Dir
für sie so gewünscht hast - ein "friedliches Gehenkönnen" und damit Raum für Neues öffnen in Dir.
Geändert von HeikesFreundin (28.03.2014 um 15:03 Uhr)
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