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Alt 16.09.2016, 19:51
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: Tom's Krankheitsgeschichte

Zitat:
Darf man sein gesamtes Leben lang nach der Diagnose kein Blut spenden? Meine Venen sind eh hinüber aber Organspenden könnte man doch 5 Jahre nach der "Heilung" auch
Für die Organspende sollte die Vorerkrankung im Organspenderausweis eingetragen sein - was dass dann für die Verwendung der Organe bedeutet weiß ich nicht. Kommt wahrscheinlich auf die Krebsart und das zu spendende Organ an.
Für Blut ist man tatsächlich permanent ausgeschlossen, kann man auch beim roten Kreuz nachlesen, da gibt es ein paar Ausschlusskriterien.

Zitat:
denkst Du/Ihr das im Bereich Hodenkrebs zu wenig Aufklärung und Forschung betrieben wird. Zwischen der letzten Jugenduntersuchung und der ersten Krebsvorsorge liegen gut 30 Jahre in denen der Hodenkrebs genau am häufigsten Auftritt. Auch sonst hat mir niemand dazu geraten meinen Hoden in regelmäßigen Abständen abzutasten und bei Veränderungen zum Arzt zu gehen.
Aufklärung wird meiner Meinung nach definitiv zu wenig betrieben. Das finde ich sehr Schade, weil gerade junge Männer sich dieser Problematik nicht bewusst sind (war ich vor Diagnose auch nicht). Wenn man sich dann überlegt, wie intensiv das bei Frauen und Brustkrebs bspw. läuft...
Ich denke, das Problem ist, dass Hodenkrebs einfach auch sehr selten ist. Trotzdem fände ich einen Hinweis auf regelmäßiges Abtasten ganz gut.

Ich denke Forschung wird durchaus betrieben. Zumindest gibt es internationale Kongresse, bei denen sich die Experten austauschen, auch was alternativ Therapien gibt. Da gibt es auch immer wieder Studien. Ein Beispiel ist die Behandlung von Hodenkrebs in Frühstadien oder auch bei Rezidiven. Da hat sich ja auch was getan (Single Shot, SAKK Studie mit Bestrahlung, verschiedene Second Line Therapien vor der HD Therapie, ich hatte ja erst TIP - da hat man speziell in Großbritannien wohl gute Erfahrungen gemacht). Die Experten sind auch untereinander im ständigen Austausch, sowohl in Deutschland, als auch International. Mein Prof. hat damals sogar bei Einhorn in den USA (ist ja quasi der Erfinder der Hodenkrebstherapie) eine Zweitmeinung eingeholt.
Außerdem gibt es zur allgemeinen Krebsbehandlung viele Forschungsansätze, die vielversprechend zu sein scheinen. Aber das wird eben erst mal allgemein erforscht und dann nach und nach für die einzelnen Krebsarten weiterentwickelt.

Bezüglich der Nachsorge: ich verstehe einfach nicht, warum immer noch so viele Ärzte die CTs dafür nehmen. Kann sein, dass es noch so in den Richtlinien drinsteht, aber jeder vernünftige Arzt sollte ja nun von selber drauf kommen, dass man Strahlung vielleicht vermeiden sollte wenn es geht. Ich habe mir diesbezüglich auch mal eine Zweitmeinung vom Hodenkrebspapst eingeholt und der sagt klipp und klar: MRT Abdomen/Becken (auf GAR KEINEN FALL CT, weil viel zu viel Strahlung) und Röntgen Thorax, bzw. bei Risikopatienten auch erst mal CT und später dann umschwenken. Du solltest aber auf jeden Fall so strahlungsarm wie möglich durch die Nachsorge! Wenn es medizinisch notwendig ist, ein CT zu machen okay, aber nicht für eine planmäßige Kontrolluntersuchung.

Kontrastmittel bekommt man beim MRT auch, habe ich auch mal nachgefragt. Die meinten, es wäre wichtig, weil man deutlichere Bilder bekommt, von daher gehe ich lieber das Risiko ein, dass das Kontrastmittel unter Umständen etwas länger im Körper ist, als dass was übersehen wird.
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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