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Alt 06.11.2002, 17:42
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Standard Buchtipps zum Thema Hirntumor

DIAGNOSE: Prolaktinom an der Hirnanhangdrüse

ERFAHRUNGSBERICHT EINER BETROFFENEN
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Autorin: Andrea Hafenstein / Jörg Seidel
Titel: Schach dem Tumor
Verlag: Andrea Hafenstein, 2000
ISBN 3-00-006718-3, Gebunden, 155 Seiten
Beilage: 1 Autogrammkarte der Autorin, die im Schachspiel sehr erfolgreich ist.
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3000067183
Preis ca. 9.10 Euro-D, sFr.18.80, 9.40 Euro-A

Verlagstext:
Dies ist die Geschichte einer Frau, deren von schweren Unglücken gezeichnetes Leben unerwartet bedroht wird: ein Tumor.
Die Autorin berichtet in diesem rasant und spannend geschriebenen Text, wie die fürchterliche Entdeckung ihren Alltag verändert und wie sie sich dem Schicksal widersetzt.
Vor allem das Schachspiel, so sagt sie, hat ihr das Leben gerettet.

Anmerkung von Ladina:
Die Lebensgeschichte von Andrea Hafenstein war schon vor der Tumordiagnose alles andere als einfach.Bereits als Jugendliche wird sie von diversen Beschwerden geplagt, für die aber keiner der vielen Ärzte je die Ursache finden konnte, sodass sie schliesslich als psychisch kranke Simulantin abgestempelt wird. Nur durch das Schachspiel fand sie positive Beachtung von aussen.
Mit der Entdeckung des Tumors nach vielen Jahren erhalten die seltsamen Beschwerden der Jugend plötzlich mit einem Schlag die richtige Bedeutung und werden, wenn auch spät, als Symptome anerkannt.
Obwohl ihr Tumor, ein Prolaktinom der Hirnanhangdrüse als gutartig eingestuft wird, verursacht er wie alle Hirntumore eine Vielzahl erheblicher Probleme, sodass er schliesslich entfernt wird - mit einem Eingriff durch die Nase.

Über all die Erfahrungen mit der Krankheit aber auch mit ihren Mitmenschen berichtet Andrea Hafenstein ( Jahrgang 1962) in ihrem Buch.
Sie beschliesst es im Gefühl, wieder gesund zu sein.

Leider durfte sich sich nur kurz an ihrem Wohlbefinden freuen, bald stellten sich wieder Symptome ein, und wieder musste sie mit Vehemenz dagegen ankämpfen, dass ihre Beschwerden als psychisch bedingt abgetan wurden.Es wurden neue Tumore festgestellt und es kam heraus, dass die Nebennierenrinde und die Hirnanhangdrüse kaum mehr arbeiten.
Andrea Hafenstein lebt, muss aber für immer das Hormon Hydrocortison einnehmen und kämpft, bis heute erfolglos um die Anerkennung ihrer Invalidität.

Die Geschichte von Andrea Hafenstein ist erschütternd und mutig zugleich. Sie macht ähnlich betroffenen,oft missverstandenen Menschen Mut zum Kämpfen, Mut ihre eigenen Gefühle ernst zu nehmen und dafür einzustehen bis sie verstanden werden.
Ich wünschte aber auch, dass Ärzte ihre Geschichte lesen, vor allem jene, die gerne vorschnell vieles als psychisch bedingt abtun!

Geändert von Krebs-Kompass-Buchtipps (06.12.2006 um 13:36 Uhr)