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Alt 06.01.2018, 13:09
Nicitzka Nicitzka ist offline
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Standard der Umgang mit dem Leid /Selbstfürsorge

Inzwischen geht meine Kraft aus.
Die letzten Wochen hatte ich noch Hoffnung auf bessere Tage. Darauf, dass es sich hinzieht.

Seit 3 Wochen geht es bergab mit meiner Mama und auch mit meiner Kraft.
Ich habe viel übernommen und entlaste meinen Papa. Neben meiner Trauer zehrt das an mir
und auch mein Papa ist kräftemässig am Ende.
Leider sind seine Werte (hatte Prostatakrebs, P. wurde entfernt, Werte blieben im Rahmen) auf einmal fullminant gestiegen innerhalb von kurzer Zeit!

Das macht ihm zu schaffen und er muss nun sofort zum Facharzt, am Montag.

Wir werden uns auf die Liste (Hospiz) setzen lassen. auch das fällt mir sehr schwer.

Meine Mama ist nur noch schlafend. Ich frage mich, wie kann das sein.
Vor einer Woche hatte sie Knochenschmerzen. Novalgin half nicht, Palliärztin hat ihr ein Morphiumpflaster verordnet. Es war vorher kein Zustand mehr, denn mein Papa musst esie alle 3 Minuten umlagern. Nun hat sie keine Schmerzen mehr, ist aber nicht mehr lange wach.

Die Ärztin meinte, dass sie abgebaut hätte und das es ziemlich sicher nicht am Morphium läge, weil man sich daran gewöhnt. Sie kommt am Montag wieder und möchte das überprüfen.

Mir ist wichtig, dass meine Mama nicht leidet. Das steht über allem. Trotzdem macht es mich traurig, dass sie kaum noch anwesend ist. Sie schreckt manchmal hoch und möchte etwas.

Wortfindungsstörungen kommen dazu und sie sagte neulich, sie glaub, sie wird blöd, ihr entfallen ständig Worte.

Kurz darauf fallen die Augen wieder zu.
Ich weine viel und trauere. Habe Angst vor dem was kommt.

Wie habt ihr denn die Situationen gemeistert?
Ich sollte mir was Schönes gönnen und doch bin ich nicht bei der Sache, sehe den Sinn dahinter nicht.
mir ist einfach elend.

Wenn ich bei meinen Eltern bin, dann tätschle ich meine Mama, übernehme die Tätigkeiten (werde heute dort übernachten, damit mein Papa mal schlafen kann), bin ich zuhause, bricht alles über mich herein.

Ich verliere meine Mama – das tut unendlich weh. Hatte ich in den vielen letzten Jahren so viele Probleme mit ihr, jetzt sind wir und näher denn je, und ich bin so traurig.

Ich danke euch für eure eigenen Beiträge, die ich lese. Ich habe schon sooo viel Gutes mitgenommen und bin dankbar. Denn in meiner Welt hier fühle ich mich zum Teil ziemlich alleine.

LG Nicitzka.