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Alt 19.10.2011, 10:19
SteffiJo SteffiJo ist offline
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Standard AW: Zäher Schleim (sorry, etwas unappetitlich)

Hallo Simone.
Ja, wie schon so oft habe ich mich längere Zeit nicht gemeldet. Der Sommer war bis in den September rein wunderschön, ich habe viel Zeit mit meiner Mama im Garten verbracht.
Mitte September, nach ihrer Chemo, ging es ihr sehr schlecht. Die Nebenwirkungen waren stark, ihr Blutbild voll im Eimer. Aber meine Mama, der Dickkopf in Person , wollte nicht ins Krankenhaus. Nach einem Gespräch mit ihrem Arzt war uns klar, dass wir jetzt nur noch von Wochen/Monaten reden würden.
In der letzten Sept.woche, anfang Oktober, hatte sie starke Bauchschmerzen. Es war schwer für mich sie so zu sehen, wie sie sich im Bett krümmte. Aber auch da wollte sie nicht ins Krankenhaus. Am 4. Oktober willigte sie endlich ein ins KH zu gehen, ich musste ihr aber versprechen, dass sie wieder heim darf.
Im KH war der erste Verdacht Darmverschluss, was aber weder per CT, Ultraschall und Röntgen bestätigt werden konnte. Am Freitag Mittag, 7. Oktober verlies ich das KH mit der Absprach mit den Ärzten, dass sie noch übers Wochenende bleiben sollte, sie wurde mit leichtem Morphium eingestellt, und Montags hätte ich sie mit nach Hause nehmen dürfen.
Freitag nacht, um 22.15 Uhr, rief mich dann die Ärztin an, ich solle bitte kommen. Meine Mama hatte den Tag über stark abgebaut, wäre sehr unruhig..........sie wüssten nicht ob sie die Nacht übersteht.

Mein Mann hat mich zu ihr gefahren, ich war die ganze Nacht bei ihr. Morgens um 5.15 Uhr ist sie ganz ruhig und friedlich eingeschlafen.

So wie es aussieht hat der Krebs in den Bauch gestreut, sie hatte in der Nacht beim Absaugen Blut vom Bauch hochgehustet....das wird der Grund für die Schmerzen gewesen sein.

Ja, liebe Simone, liebe Julia, Wolfgang, Davy, Wangi, Waldbaer...und alle anderen die mir hier immer zur Seite gestanden haben, meine Mama ist gestorben.

Ich empfinde starke Trauer, Schmerz, Verlust. Gleichzeitig aber auch große Dankbarkeit für 2 Jahre und 3 Monate, die wir seit der Diagnose noch geschenkt bekommen haben. Dankbarkeit, dass ich Euch dadurch kennenlernen durfte. Ihr, die immer für mich da ward / seid. Die wir uns nur vom Bildschirm und der Tastatur her kennen, aber mir immer das Gefühl gegeben habt nicht alleine zu sein, und als ob wir uns schon ewig kennen würden.

Ja, auch wenn ich Euch manchmal hier vernachlässigt habe - ich habe oft an Euch gedacht - und werde es weiterhin tun. Und vielleicht komme ich ab und zu vorbei und kann neuen Forumsteilnehmern mit meiner bzw. Mami´s Geschichte Tipps und Ratschläge geben.

Ganz ganz liebe Grüsse von Eurer Steffi, die gerade die Tastatur nassgeheult hat !
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