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Alt 31.01.2010, 09:21
knuddel2 knuddel2 ist offline
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Standard AW: cll oder andere leukämistInnen, wie geht ihr mit wait and watch um?

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Zitat von Sonnenschein86 Beitrag anzeigen
Liebe Judith
ich habs auch gelesen, als ich gestern kurz reingeschneit bin und dachte mir noch, dass ich dir dazu heute noch was schreibe. Ich hoffe, das ist ok, weil du es ja jetzt lieber gelöscht hast.
Zum Glück sind mir solche Erfahrungen erspart geblieben. Allerdings finde ich, dass sich niemand seine Krankheit aussucht und dass man dann Unterstützung verdient hat, wenn man sie braucht und möchte, nicht aber doppelte Bestrafung (mit der Krankheit selbst ist man ja schon gestraft). Klar, das ist nicht super für die Kollegen, Chef und Arbeit, aber es ist NICHT deine Aufgabe, den betrieb am Laufen zu halten. Wenn der Chef denkt, dass das nicht so weitergeht, muss er sich was überlegen. Dann muss er einen Springer, eine vertretung, organisieren, die einspringen kann. Kostet Geld, ja, aber auch das ist nicht dein Problem! Es gibt nun mal keine Gesellschaft, in der alles und jeder reibungslos funktioniert - wie langweilig wäre das? Damit muss man rechnen, das muss man einkalkulieren. Das sind Unwegbarkeiten wie alle anderen Schwierigkeiten, die es im Leben so gibt und dein Chef muss damit dann eben umgehen. Nicht du.
Kann dir natürlich schlecht was raten, was du da tun kannst. Du kannst ihn ja nicht umkrempeln. Mich würde das, glaube ich, so sehr ärgern, dass ich um ein Gespräch unter vier Augen bitten würde. Und freundlich und höflich, aber bestimmt sagen, dass man das Gefühl hat, man werde nur noch als Last wahrgenommen. Dass man natürlich weiß, dass man viel fehlt und dass das für einen Betrieb nicht optimal ist. Dass man es sich aber nicht ausgesucht hat und viel lieber arbeiten würde als krank zu sein. Dass man sein Möglichstes gibt und eigentlich dachte, dass man in einer wenn auch professionellen Gemeinschaft das respektiert. Und dann einfach mal fragen, was er dazu denkt. Wie er das wahrnimmt und ob man da nicht eine Lösung finden kann. Weil man das Betriebsklima natürlich gern erhalten möchte, bla. Bei Chefs bin ich zwar immer vorsichtig, immerhin ist man auf sie angewiesen, aber ich finde, dass man nie den Respekt vor sich selbst verlieren darf und muss. GERADE wenn man seine Riesenkräfte doch in der Bewältigung der Krankheit mehr als unter Beweis stellt!

Fühl dich mal gedrückt!

Sonnenschein

liebe sonnenschein

wie recht du hast! natürlich sucht sich niemand seine krankheit aus. und wenn man sie hat, dann ist man eigentlich genügend bedient. wenn einen dann der chef für arztbesuche oder ausfall bestraft, ist das unter jeder sau, sorry. immerhin gibts da noch seine chefin, die meint was sie sagt. sie bot mir hilfe an und zieht das auch durch. zu ihr werde ich gehen, wenn er wieder damit anfängt.
es ist nicht soo leicht, sich nicht einschüchtern zu lassen und nicht irgendwann an sich selber zu zweifeln. hatte schon viele chefs und das ging immer problemlos. diesem scheine ich einfach nicht richtig zu passen, obwohl ich sehr vieles übernehme, was gar nicht in meinen stellenbeschrieb reingehört.

auf jeden fall danke ich dir für deine lieben und anteilnehmenden worte und hoffe, dass dir selber nie sowas passiert.
wünsche dir einen schönen sonntag und bis bald in der kaffeerunde.
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alles kann, nichts muss...
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