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Alt 03.01.2020, 17:02
susilittle susilittle ist offline
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Standard AW: SSM 0,5 T1a - ich habe so Angst

Hallo Kathrin,

oh man, das kann ich nachfühlen.

Was mir geholfen hat....
Yoga - habe eine ganz tolle Yoga-Trainerin an der Familienbildungsstätte bei uns gefunden. Die Yoga-Stunden sind für mich der genau richtige Mix zwischen Bewegungseinheiten und Entspannungseinheiten.

Reha - zumindest die zweite Reha. Zur zweiten Reha war ich in der Klinik in Bad Oeynhausen. Das Konzept hat mich überzeugt - Menschen in ähnlichen Situationen miteinander in Austausch zu bringen. Man ist mit Gleichaltrigen zusammen, kann sich austauschen und fühlt sich nicht mehr so alleine. Krebs war vorher für mich eine Krankheit, die nur alte Menschen betrifft. In Bad Oeynhausen habe ich Menschen in meinem Alter kennen gelernt, die auch Krebs hatten. Das hat mir geholfen. In der Klinik gibt es auch eine Gruppe mit erkrankten Eltern, die sogar ihre kleinen Kinder dabei hatten.

Wissen - Ich suche auf seriösen Seiten im Internet (z.B. bei Unikliniken, Krebsinformationsdienst, Krebshilfe, in den Leitlinien, Selbsthilfeverein) nach Informationen. Aber Vorsicht, Informationen bitte auch dort immer Hinterfragen. Wenn da was von Gesamtüberleben steht, dann sollte man sich im klaren sein, dass von denen die gestorben sind, auch einige einfach an Altersschwäche gestorben sind, gerade junge Patienten wie wir haben da VIEL bessere Aussichten. Und immer dran denken, die Zahlen spiegeln die Vergangenheit ab, selbst wenn was wieder kommen sollte, Dank des medizinischen Fortschritts, sind die Prognosen besser und jedes Jahr kommen neue oder verbesserte Behandlungsmethoden hinzu. Für den Nierenkrebs gibt es seit 2006 etwa jährlich ein neues Medikament, das wirkt und zugelassen wurde. Die Prognosestatistiken die ich gefunden haben, stammen aber aus der Zeit vor dem Einsatz dieser neuen Medis. Und auch bei Hautkrebs gibt es in den letzten Jahren immer neue Medikamente.

Und last but not least - sprich mit deiner Ärztin/ deinem Arzt über deine Ängste und Sorgen. Auch das gehört zur Nachsorge bei Krebs, dass die Seele behandelt wird. Nicht umsonst gibt es speziell ausgebildete Psychoonkologen, weil ein großer Teil der Patienten neben den körperlichen Problemen auch seelische Probleme hat. Wenn Du keinen kurzfristigen Termin bei einem Psychologen bekommst, ruf' bei der Krebsberatungsstelle an. Dort hat man immer ein offenes Ohr, manch einen guten Tipp und ist super vernetzt. Abgesehen davon, dass die Krebsberatungsstelle für mich damals ganz unbürokratisch, schnell einen Gesprächstermin hatte.

Liebe Grüße Susanne
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