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Alt 17.12.2011, 23:43
scorpion301070 scorpion301070 ist offline
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Standard Wie lange wird mein Papa mich noch begleiten?

Hallo zusammen,

mein Name ist Astrid und ich bin Mutter von 3 Kindern.

Bei meinem Vater wurde im März eher zufällig Lungenkrebs festgestellt. Obwohl ich schon eine ganze Menge hier im Forum gelesen habe, kenne ich mich nicht so mit den ganzen Fachbegriffen aus (keinzellig - nicht kleinzellig...) Jedenfalls ist der Tumor in der Lunge gar nicht so groß gewesen aber doch schon soweit fortgeschritten, dass er sowohl in die Leber als auch zum Teil schon die Knochen angegriffen hat.
Es folgte umgehend die Chemo und der Arzt sagte, dass sich mein Vater so viele schöne Tage wie möglich machen soll. Ich konnte das erst gar nicht fassen. Mein Dad war doch bis dahin absolut beschwerdefrei und nicht krank - und dann sowas??? Für mich hörte sich das so an, als wenn der Arzt uns damit sagen wollte, dass wir langsam aber sicher schon mal abschied nehmen sollen.

Die Chemos hat er super vertragen - einzige Nebenwirkung war, dass er die Haare verloren hat und ein Taubheitsgefühl in den Füßen und Fingerspitzen. Nach den ersten 3 Chemos im Abstand von jeweils 3 Wochen folgte das erste CT - und... die Tumore waren um 50% zurück gegangen - juhuu! Auf zu den nächsten 3. Danach waren sie allerdings nur noch minimal zurück gegangen. Aber immerhin. Im Herbst war er in Reha und hat sich super erholt. Wir haben alle neue Hoffnung geschöpft.

Als weitere Behandlung war dann eine Antikörper-Therapie vorgesehen. Diese sollte wieder alle 3 Wochen durchgeführt werden. Nach der 2. Sitzung vor 2 Wochen dann der Rückschlag. Sie schlägt nicht an und die Tumore in der Leber sind gewachsen (Lunge unverändert).

Seit gestern nimmt er nun Tarceva 150. Darüber habe ich hier auch schon eine ganze Menge gelesen - werde aber irgendwie nicht so ganz schlau daraus. Habe viel über die ganzen Nebenwirkungen (Haut) gelesen aber das soll eigentlich ein gutes Zeichen sein - richtig? Und die soll er nun für immer nehmen? Irgendwo hab ich dann aber auch gelesen, dass viele damit nicht zurecht kommen und sie absetzen müssen? Und was würde dann folgen?

Ich bin im Moment eher ratlos - auch wenn ich ganz an Anfang gelesen habe, dass die meisten Lungenkrebspatienten das erste Jahr nicht überleben, stimmte uns am Anfang doch noch alles so positiv. Momentan sind wir so Unsicher wie alles weiter geht. Was ist, wenn Tarceva nicht anschlägt oder er es nicht verträgt? Müssen wir uns schon Gedanken über 'das Ende' machen? Oder doch noch mal Chemo?

Ich würde mich freuen, wenn ich mich hier vielleicht mit Angehörigen/Betroffenen austauschen könnte - ich weiß nicht, wo ich besser 'aufgehoben' wäre - im Lungenkrebs- oder im Leberkrebs-Forum? Gehöre ich da überhaupt hin?

Ich wünsche trotz dem ganzen 'Mist' eine schöne Vorweihnachtszeit.

Gruß Astrid
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