Thema: Hilfe!
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Alt 10.03.2010, 15:36
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Schnuddelmaus Schnuddelmaus ist offline
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Unglücklich Gebärmutterentfernung :-(

Hi ihr Lieben,

habe mich ja schon länger nicht mehr gemeldet aber ich renne in den letzten Wochen nur noch von A nach B und weiß gar nicht mehr so richtig wo mir der Kopf steht. Gestern endlich war ich mal im Kino und hab mir Avatar in 3D angeschaut und ich muss sagen, der Film ist wunderschön (bis auf diese vielen, brutalen Kriegsszenen, da hätte ich voll drauf verzichten können). Na ja, aber im Grunde war es nur eine sehr gute Ablenkung.
Vor zwei Wochen war ich auf einem suuuuuuuuuuuuuper tollen Seminar und hab mal quasi eine Woche Urlaub gemacht . Nach dem ich das Buch von Dr. Simonton wieder gesund werden gelesen habe, habe ich mich intensiv für dieses 1 Wöchige Seminar bemüht und meine Mühe hat auch Früchte getragen. Eine Krebsstiftung hat die hohen Kosten für mich komplett übernommen und ich bin sehr dankbar, denn dieses Seminar hat mir uuuuuuuuunglaublich viel Kraft zurück gegeben. Auch meine jetzige Situation leichter zu ertragen, obwohl ich schon etwas besorgt oder bzw. traurig bin.

Nach der letzten CT Untersuchung am 12.02 hatte ich paar Tage später ein Gespräch mit meinem Doc. Ich hatte tooooooootalen bammel davor weil das letzte CT Bild ja nicht sooo optimal war. Ich hab die Nacht davor sehr schlecht geschlafen und bin mit Bauchschmerzen in die KLinik. Das Gespräch verlief dann nach dem Motto: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie!"
OK, mein Arzt hat mich mit den Worten empfangen, dass ich doch ein tatsächlich recht schwieriger Fall wäre und es zu Problemen kommen könnte.
Er erklärte mir dann (zu meiner Überraschung) das die Lympknoten in den oberen Regionen (Hals, Zwerchfell, Bauch) wieder "normal" seien. Was so viel hieß wie erst mal "gesund" und dann meinter er aber das sie auf CT leider nicht erkennen können, wie es um die Gebärmutter steht. Da die Gebärmutter inklusive linker Eierstock vom Lymphom (welches damals heraus operiert wurden) "infiltriert" sei und man das daher nicht sieht. Und dann habe ich an seinem Gesichtsausdruck erkannt was er mir noch sagen will und bin schon fast in Tränen ausgebrochen. Er meinte weiter, dass alles in Ordnung sein KÖNNTE aber dass auch noch Lymphomgewebe da sein KÖNNTE und um das heraus zu kriegen, müsste ich erst mal zur Gyn und dann eine Biopsie machen lassen. Sollte sich heraus stellen, dass noch Lymphomgewebe vorhanden ist, gebe es in meinem persönlichen Fall eigentlich nur eine Behandlung. Die Entfernung der GB. Strahlentherapie könnte man auch machen, aber danach wäre ohnehin >alles< kaputt also auch keine Regelblutung mehr, keine Kinder etc.. Ich habe mich gleich gegen Strahlentherapie ausgesprochen da ich durch viele Gespräche mit den Ärzten und Schwester auch das super hohe Risiko kenne später an Leukämie zu erkranken und das ist es nicht wert, wenn danach ohnehin alles hinüber ist. Und eine hochdosierte Chemo kommt wegen meiner Nieren nicht in Frage. Derzeit liegt mein Kreatininwert bei ca. 1,9 und die Urologen sagen, weniger bzw. besser wird es auch nicht mehr. Aber das sei nicht schlimm. Damit könnte man gut leben nur müsste man bei Medis und so weiter immer aufpassen wie stark sie an die Nieren gehen.
Wie auch immer, im ersten Augenblick habe ich Rotz und Wasser geheult. Mein Doc hat zwar versucht mich zu beruhigen und meinte, wir wollen doch nur sehen ob da noch was ist, es muss ja nichts sein, aber ich kenne diese Sprüche von Ärzten, meistens kommt es so, wie sie es vermuten. Das alles hat mich echt ziemlich fertig gemacht. Vorallem hat nie ein Arzt etwas zu meinem rechten Eierstock gesagt und nun weiß ich nicht ob ich wenigstens den behalten kann. Wenn er auch raus müsste, würde das bedeuten, dass ich Hormone nehmen müsste und damit wäre schon wieder die nächste Angst in mir entbrannt, wegen der hohen Krebsrisiko bei Hormontherapien. Ich hab da keine Lust mehr drauf... ehrlich.... ich glaube ich würde eine zweite Krebsdiagnose nicht überstehen. Ich weiß einfach nicht wie ich mit dieser Geschichte umgehen soll. Natürlich ist noch nichts 100%ig aber die Unsicherheit bleibt dennoch. Bei der Untersuchung beim Gyn hat sie mir auf dem Ultraschall einen ca. wallnussgroßen "Knoten" außen auf der GB gezeigt. Wirklich gut zu erkennen und dann habe ich mich gleich über meinen Arzt geärgert das er mir das nicht gesagt hab, aber sie haben es auf dem CT wohl wirklich nicht genau gesehen (CT war auch ohne Kontrastmittel). Ich bin dann nach der Untersuchung (dabei wollte ich wirklich nicht und einmal stark bleiben) voll ins heeeeeeeeeeeeeeeeeulen verfallen. Bei dem Folgegespräch sollte ich dann die Papiere für die Biopsie unterschreiben und die meinten, sie nehmen eine Probe, lassen einen Schnellschnitttest machen und wenn der "postiv" ist, entfernen sie gleich die GB. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Ich weiß es ist zwar vielleicht blöd das Risiko einer 2. Vollnarkose in kauf zu nehmen, aber für meine Seele wäre alles andere FATAL!!! Ich habe gesagt das ich das nicht möchte (viel mehr habe ich geheult) und gemeint das ich erst über ALLES genau unterichtet werden will (was das Ergebnis angeht) und mit meinem Doc. wirklich ALLE Alternativen besprochen habe, bevor da IRGENDETWAS entfernt wird. Nach einem kurzen Gespräch mit der Chefärztin (welche mich auch Untersucht hatte) wurde dann das OK gegeben. Ich kann das nicht alles so hoplahop. Ich bin ein Mensch und kein Roboter und ich brauche meine Zeit um Dinge zu verarbeiten und um mich von Träumen (Kinderwusch etc.) zu lösen und mich im Fall der Fälle von meiner GB zu verabschieden. Das hört sich doof an aber es ist ein verabschieden und ein los lassen und ich brauche das, bei VOLLEM BEWUSSTSEIN und ich habe keine Lust auf russisch Roulette. Ich gehe in eine OP und die Chancen das ich "ganz" wieder heraus komme sind 50:50. Ich kann das so nicht und ich habe es so gelöst wie ich es für meine Seele und meinen mentalen Zustand am besten verkraften kann und mein Doc. hat mir genau recht gegeben und gemeint genau so hätte er das auch gewollt.
Tja, jetzt muss ich Morgen ins KH in die Frauenklinik und am Fr. kommt die Biopsie. Ich habe vooooooooll schiss vor dem Ergebnis und obwohl ich im Augenblick mental wirklich gestärkt bin durch mein Seminar, ist meine innere Glaubenshaltung noch lange nicht so weit "gesund" zu sein. Manchmal da habe ich so dermaßen Angst vor der Zukunft.... vor Leid und Schmerz und Krankheit das es mich für Sekunden richtig lähmt. Wie kommt ihr nur alle damit klar? Vielleicht habt ihr noch zusätzliche Tips wie ich das alles verarbeiten soll...
es ist alles schon so verrückt... wenn sie die GB raus nehmen... ich fühle mich dann jetzt schon nicht mehr als richtige Frau und alles wird bestimmt anders werden und vielleicht wird mich NIEMALS einer heiraten weil ich keine Kinder kriegen kann... ich weiß die Gedanken sind doof, aber sie kreisen manchmal in meinen Kopf, dagegen kann ich fast nichts tun... ich wünschte so sehr, alles wäre endlich vorbei. Ich hoffe das es nach dem Tot irgendwann mal wirklich GROSSARTIG ist... es muss fantastisch schön sein.... das ist Gott mir quasi einfach schuldig

Na ja, ich würde mich wirklich freuen wenn ich ein paar Worte von euch zu lesen kriege... Morgen wieder ins KH.... KOTZ!!!! Ich war schon die gesamte letzte Woche auf der urologischen Station wegen meinen Nephros. (und Essen ist immer noch SCHLECHT!!!!!!) Die rechte Seite is übrigens super. Der Abfluss läuft einwandfrei und sie können das jetzt ziehen.... links dagegen ist immer noch alles mau!!! Ich hoffe und bete das alles bald vorbei ist und dieser Krebs NIE WIEDER KOMMT.... ich würde so gerne wieder leben... echt, so gern!!!!!

Lg eure Schnuddelmaus
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Kämpfen nicht sein gut, aber wenn Kämpfen, dann gewinnen!!!!!!

Mr. Miagi aus Karate Kid
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