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Alt 24.08.2016, 00:17
Phönixa74 Phönixa74 ist offline
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Standard AW: Non-Hodgkin-Lymphom ("böse" bösartig) , Therapie an über 71-Jährigem

Hallo Lotol!
Meine Güte, Du bist aber eine Nachteule! Wenn ich die Uhrzeiten Deiner Beiträge sehe, muss ich immer grinsen!

Nebenwirkungen während der Chemo
- Haarausfall, klar
- starke Kreislaufprobleme immer 24 Stunden nach dem Absetzen des Cortisons
(uaahhh, ich hatte das wirklich schlimm, aber nur einen Tag lang, dann war wieder alles gut! Hab auch mal versuch das Cortison auszuschleichen, aber das hatte nicht wirklich DEN Effekt, also habe ich den Kreislauf-Psycho-Tag in Kauf genommen. Ich wusste ja, wieso es so ist!)
Das Cortison hat mich aber während der Chemotage unheimlich gepusht! Ich war total fit und nicht müde zu kriegen!
Das Fenistil hingegen, was ich vor dem Rituximap bekommen habe, hat mich unglaublich müde gemacht! Ich bin immer sofort eingeschlafen!

- ab und zu hatte ich ein bisschen Probleme mit der Mundschleimhaut. Aber auch nicht tragisch!
- Knochenschmerzen auf das Neulasta, beim ersten Mal ganz schlimm, bei den weiteren Gaben war es gut auszuhalten
- Infekte hatte ich während der Chemo überhaupt keine! Und das obwohl meine Kinder in dieser Zeit alle möglichen Seuchen aus dem Kindergarten mitgebracht haben...seltsam!
Die Infektanfälligkeit trat erst so ein halbes Jahr nach der Chemo auf
Ich habe aber das Gefühl, das wird gerade wieder besser! *auf Holz klopf*
Meine Leukos waren eigentlich nie sooo schlecht. Dank Neulasta, denke ich!

Wegen meiner tauben Finger bin ich in Ergotherapie und das hilft wirklich gut!
Man kann sich das Gefühl wirklich wieder hintrainieren, zumindest bis zu einem gewissen Grad!
Ich benötige für meinen Job intakte Finger, deshalb war mir das wichtig.
Meine Füße waren anfangs auch ziemlich taub und immer kalt, ich hatte auch Koordinationsschwierigkeiten und eine diskrete Gangunsicherheit. Das ist alles wieder ok! Die Reha und viel Bewegung hat geholfen.
Allerdings bin ich aufgrund der Gangunsicherheit einmal böse gestürzt und habe mir dabei das Knie gebrochen!!!

Die Chemo hat mich in die Wechseljahre gebeamt und das war mit nervigen Hitzewallungen verbunden.
Aber auch das war nach einem halben Jahr wieder alles ok.

So, das war's dann aber. Mehr Nebenwirkungen hatte ich zum Glück nicht.

Ich hatte auch nie unter Übelkeit zu leiden! Die Medikamente (ich bekam u.a. Emend) haben super geholfen! Ich fand das ziemlich schräg: die Chemo lief und ich habe mir mit Freundinnen am Abend Hamburger in die Klinik bestellt...

Inzwischen habe ich das Gefühl mein Körper tickt wieder recht normal und ich bin wieder der Chef im Hause.
Mir geht es gut. Auch psychisch!
Nur kurz vor den Nachsorgeterminen fange ich an blöd zu träumen, werde von Tag zu Tag nervöser und nerve mein Umfeld...
Das ist ja auch irgendwie normal.

Zum Thema Ernährung: Je mehr ich mich mit dem Thema Zucker beschäftigt habe, um so weniger Süßigkeiten habe ich gegessen! Am liebsten würde ich mich ketogen ernähren, aber das krieg ich nicht hin. Quälen kann ich mich nicht! Aber deutlich weniger Süßes zu essen ist ja grundsätzlich gut und das bekomme ich gut hin!

Ich will hier keine Diskussion vom Zaun brechen, jeder soll sich ernähren wie es ihm gut tut!
Aber ich bin mir sicher, an dieser "Krebszellen-brauchen-zum-Wachstum Zucker-Theorie" ist was dran!
Es lohnt sich darüber nachzulesen!

Ansonsten habe ich weder zu- noch abgenommen während der ganzen Zeit.

Gute Nacht und viele Grüße!

Geändert von Phönixa74 (24.08.2016 um 00:22 Uhr)
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