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Alt 26.08.2001, 20:21
Gast
 
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Hallo an alle Beteiligten,
ich habe nun alle Berichte genau gelesen und möchte Euch, insbesondere zu dem Beitrag von Manuel, Klinik Hammelburg, meine Erkrankung kurz schildern. Im Mai 98 an Bauchfellkrebs erkrankt - erst vor 4 Wochen teilte die Klinik Hammelburg mit, daß es sich um ein Ovarial-Karzinom handelt, dessen Tumoren die Eigenschaft haben, sich am Bauchfell festzusetzen. OP 02.06.98 mit anschließender Chemo bis 10/98 mit Taxol/Carboplatin. Im Okt. 99 5 1/2 Liter Aszites im Rippenfell, wurde punktiert, anschliessend 6 Zyklen Ovastat bis 03/00. Okt. 00 wieder Aszites im Bauchraum, Tumormarker lag bei 400. Im Jan. 01 wurde Bauchspiegelung gemacht und Aszites entfernt - der Tumromarker lag bei 1200. Anschließend 2 x Topotecan, wurde abgesetzt wegen starker Bauchkrämpfe. Wechsel zu Caelix 4 x bis 06/01. Im März hatte ich einen Darmverschluß, der erst nach 6 Wochen erkannt wurde. Tierische Schmerzen zusammen mit den Bauchkrämpfen! Selbst bei Caelix stieg der Tumormarker unaufhörlich. Zuletzt bis 2330. Ich meinte zu meinen Klinikärzten, daß die Weiterbehandlung mit Caelix wohl keinen Sinn macht, sie wollten wieder umsteigen auf Taxol und Carboplatin. Ich fühlte mich, als wolle man russisch Roulette mit mir spielen und machte mich daraufhin im Internet kundig. Dort fand ich durch Zufall dieses Forum und unter "Chemotherapie" die Klinik in Hammelburg. Vom 23.07. bis 09.08. war ich nun dort. Mein Tumormarker lag dort bei 3100, es wurden durch einen Schlauch 3,5 L Aszites abgelassen und wieder durch den Schlauch die erste Chemo verabreicht. Das Aszitesmaterial wurde einem Chemosensitivitätstest unterzogen und eine Woche später eine Chemo durch einen Leistenschnitt direkt verabreicht. Gleichzeitig wurde mir ein Knoten in der Achsel, den ich zuvor ertastet hatte, entfernt. Diagnose ebenfalls positiv als Metastase zum Ovarial-Karzinom. Diese Art von Chemo hat den Vorteil, daß wirklich keine Nebenwirkungen auftreten, mir ist jedenfalls kein Fall dort bekannt geworden. Ich habe hier meinen Tumorwert untersuchen lassen, er lag eine Woche nach Chemo bei 2500. Aber die Laborwerte sollen angeblich nicht unbedingt übereinstimmen. Ich sehe diese Behandlungsmethode jedoch für mich als ziemlich letzte positive Möglichkeit. Es kommen nach Hammelburg Deutsche aus dem gesamten Bundesgebiet, die teils von ihren Onkologen dorthin geschickt wurden. Weiterhin habe ich mich mit sehr vielen Norwegern und Dänen unterhalten, denen in ihrer Heimat nicht mehr geholfen wurde und die allesamt Selbstzahler sind. Sie lassen dort teils OPs machen, die sonst nicht mehr durchgeführt werden (Kostenpunkt mit allem ca. DM 25') oder kommen regelmäig alle 4 Wochen zu den Chemos (Kostenpunkt für sie ca. 1 Woche auch ca. DM 10' mit allem Drum und Dran). Ich werde dort wieder am 09.09. zur nächsten Chemo sein und hoffe, daß sie anschlägt. Es gibt dort aber auch noch andere Möglichkeiten. Ihr müßtet Euch dort mit Dr. Müller in Verbindung setzen. So viel von mir. Ich wünsche Euch alles Gute.
Ulrike[email]ulri.doe@t-online.de
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