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Alt 10.01.2007, 17:32
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Amba Amba ist offline
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Registriert seit: 08.11.2006
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Standard AW: Wie geht ihr damit um?

Liebe Gaby,

dein letzter Beitrag berührt mich sehr! Da gibt es auch nicht viel Trost, wenn eine Mutter fürchtet, nicht mehr lange genung für ihre Kinder dasein zu können! An diesem Punkt setzen auch meine "Strategien" immer erstmal aus!

Ich wünsche dir, daß du an irgendetwas "höheres" glauben kannst; es muß nicht der Bärtige auf der Wolke sein...ich dachte eher an so etwas wie die Natur der Dinge, oder das Leben sorgt für sich selbst...oder oder... will ja auch nicht predigen. Aber an diesem Punkt wäre es einfach tröstlich, das eigene Leben und das der Kinder in die Hand Gottes geben zu können (ich glaube nicht an Gott, da ich Buddhistin bin; ich glaube an die Vollkommenheit des Daseins, die ich nicht immer gleich erkennen kann, die aber da ist, das weiß ich!) - oder in die Hand des Lebens, das wie immer für alles sorgen wird - auch für den Fall, daß du selbst nicht in der Lage dazu sein solltest.

Wir Mütter sind es gewohnt, vorausschauend für unsere Kinder zu sorgen. Und das ist so fest bei uns eingebaut, daß es fast nicht zu lösen ist! Selbst, wenn es manchmal besser wäre! Aber was kannst du tun? Was kann ich tun? Ich kann mir immer wieder sagen, daß ich loslassen muß, was ich ja eh schon permanent bei Kindern lernen muß - oft sehr schmerzhaft. Kann mir sagen, die Qualität der Zeit, die ich mit meinen Kindern verbringe, zählt mehr, als die Quantität....Und trotzdem kann mir keiner die Traurigkeit nehmen, die mich überfällt, wenn ich denke, ich müßte meine Kinder vor der Zeit verlassen.

Deshalb bin ich hier in diesem Forum; weil ich es tröstlich finde, zu hören, wie lange manche mit der Diagnose Krebs leben, und wie gut sie auch zurechtkommen damit! Klar - mal mehr, mal weniger gut! Aber dennoch: da sind! Und dann nehm ich meine Traurigkeit und laß sie einfach da sein und denke, solange ich traurig sein kann, lebe ich auch noch....und meistens geht es dann wieder ein Weilchen.

Sei umarmt, liebe Gaby und denk dran, Tränen sind die Salbe der Seele. Und: was draußen ist, ist nicht mehr drin...du siehst, wenn ich bewegt bin, sprudeln bei mir die Kalendersprüche nur so....

Alles Liebe, Amba
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