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Alt 12.03.2002, 13:51
Gast
 
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Standard kleinz. Bronchialkarzinom - wie verhalte ich mich?

Hallo Tanja,

vielen Dank für Deine superlange Antwort.

Die erste Chemo hat meine Mutter gleich einen Tag nach dem endgültigen Befund bekommen. Welche Medikamente weiß ich leider nicht. Meine Mutter weiß es nicht (oder will es gar nicht wissen), und auf dem Chemoplan in der Klinik war so eine unleserliche Handschrift, daß ich es einfach nicht entziffern konnte. Bei Arztgesprächen war ich leider auch nicht dabei, sonst hätte mich das auch interessiert. Vertragen hat sie das Ganze eigentlich gut. Sie ist nur bis heute (1 Woche danach) sehr, sehr müde und will gar nicht mehr von ihrer Coach herunter. Sie hat auf gar nichts mehr Lust, sogar zum Haarewaschen muß man sie zwingen ! Mein Vater geht meiner Meinung nach sehr gut mit der Diagnose um, doch das denken die anderen sicher auch von mir. Laut meiner Mutter ist er ein richtiger Sklaventreiber geworden. Er feuert sie an aufzustehen, geht mir ihr spazieren, wäscht ihr die Haare usw. Ich finde das klasse. Mein Vater war immer einer, den man für solche Sachen überhaupt nicht gebrauchen konnte. Er überrascht mich wirklich, und ich denke, es überrascht auch meine Mutter, daß mein Vater plötzlich so fürsorglich sein kann. Wenn sie auch schimpft, glaube ich, daß sie es eigentlich gut findet.

Meine Mutter hat mir gestern auch gestanden, daß sie nicht nur Metastasen am Oberschenkel und Rippe hat, sie hat auch noch am Schienbein und in der Leber. Das war mal wieder ein Tiefschlag ! Hoffentlich hat sie nicht noch mehr solcher "Überraschungen" parat. Vielleicht wollte sie mich am Anfang nicht zu sehr schocken.

Ach, übrigens: Ich muß am Freitag für 3 Wochen mit den Kindern in Kur. Ich muß, denn ich will eigentlich gar nicht, aber meine Mutter besteht darauf, daß ich gehe. Mein Vater und meine Schwester schaffen alles bestimmt auch ohne mich, und dennoch mache ich mir Gedanken, ob es denn richtig ist zu gehen. Wundere Dich also nicht, wenn Du ab Freitag für 3 Wochen lang nichts von mir hörst. Dort gibt es sicher keinen Internet-Anschluß, und ich weiß leider noch nicht, wie ich das überstehen soll. "schnief"
Falls es aber doch einen geben sollte, wirst Du von mir hören.

Bis dann, Silvi
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