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Alt 15.08.2001, 13:35
Gast
 
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Standard Hiobsbotschaft

Hallo Ihr Lieben!
Ja, es scheint, als würden grade Männer sich für diese Krankheit schämen, da sie doch immer stark waren und Krebs ja oft noch von den Leuten "draussen" mit Schwäche in Verbindung gebracht wird. Dieses Denken, jemand lebt angpaßt, macht den Mund nicht auf, wehrt sich nicht und PAFF,
der kriegt Krebs- habt ihr so`n Mist auch schon gehört??
Paßt so gar nicht zu unseren Vätern finde ich!!!! Wir/Sie können doch gar nicht wissen, welch ein Gefühlschaos in den Patienten vorgehen muß.
Grade Männer: sie fühlen sich plötzlich schlapp, brauchen Hilfe bei den einfachsten Dingen - wie rasieren- Gott muß dass demjenigen einen Abbruch seines Selbstbewußtseins geben.

Ich verstehe gut, daß Du denktst nur noch Schmerzmittel und dann das Leben
noch genießen. Bei meinem Dad ist es so, daß er morgens und abends Morphin bekommt. Unsere Hiobsbotschaft kam im Juni, die Chemo war beendet und die Metastasen hatten sich verbreitet! Man hat es vor meinen Eltern vermildert (auf unser Bitten hin 3 Schwestern) dargestellt. Klar darüber kann man geteilter Meinung sein, aber Dad geht es zur Zeit ganz okay! Er kann Unternehmungen mitmachen, die während der Chemo nie möglich waren. Schlapp, 20kg abgenommen, Dauerübel.....
Und so geht es, für mich selbst manchmal kaum zu glauben, auch nach der
SCH...diagnose weiter. ´Wir sind alle für unsere Eltern da, machen viel zusammen, halten Dads geliebeten Garten (so gut wir das können) in Ordnung. Oft hat man dann das Gefühl, er ist dann locker und muß an nichts
"böses" denken. Aber die Fragen stehen im Raum, wie ? weiterbehandelt werden muß und damit ist die ANGST da vor der wir leider nicht davonlaufen dürfen/können.
Bei meinem Dad ist es genauso, wenn Besuch da ist reißt er sich extrem (während der Chemo viel schlimmer) zusammen und spielt alles runter.
Ich sag euch was, ich praktiziere das Gleiche, wenn mich ehemalige Kollegen von ihm fragen wie es ihm geht, spiele ich die Krankheit genauso runter und ich denke, wenn ich krank wäre würde ich es genauso handhaben, denn ich würde auch keine Mitleidsblicke wollen.
Wer sagt denn auch , daß das ständige "Besprechen" hilft? Denke Normalität wahren ist sehr wichtig.
Ich wünsche dir Janka, dass dein Dad sich nicht aufgibt, dieses Aufbäumen, wenn Besuch da ist könnte doch dieses Zeichen sein.
gaaaanz liebe Grüße an Euch auf dass wir zusammen weiterkämpfen und hoffen
Conni
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