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Alt 25.06.2013, 13:11
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

Ganz grundsätzlich geht man davon aus, dass bei Tumorpatienten das Thromboserisiko (und damit das Risiko für Lungenembolien*) erhöht ist. Etliche Krebspatienten sterben nach vermeintlich erfolgreicher Behandlung an Embolien. (Ich erinnere an Lumine.)

Zusätzlich stehen etliche Chemotherapien und andere Medikamente gegen Krebs unter dem Verdacht, ein erhöhtes Thromboserisiko als Nebenwirkung zu haben. Ganz besonders sind da zu nennen die Angiogenesehemmer (Bevacizumab - Avastin) und eben Cisplatin.

Gleichzeitig ist man in der Regel auch noch schlapp und bewegt sich eher wenig, hat oft nicht genügend Flüssigkeit. Alles zusammen ergibt eine Gemengelage, bei der zumindest mit Thrombosen zu rechnen ist. Wegen der vielfältigen Faktoren lässt sich aber eben nicht genau sagen, was jeweils der Auslöser ist. Entsprechend gibt es keine aussagekräftigen Studien dazu - und damit keine standardmäßigen Verordnungen von Blutverdünnern.

Bei Lungenkrebspatienten kommt noch hinzu, dass eins der klassischen Zeichen einer Lungenembolie - die Luftnot nämlich - auf den Lungenkrebs geschoben und nicht mit einer Embolie verbunden wird, insbesondere im Anfangsstadium, wenn die CT noch nicht aussagekräftig ist. Von der Thrombose selber merkt man oft gar nichts. Das beides war bei mir der Fall.

* Die Thrombosen sind deshalb so gefährlich, weil Teile des Gerinnsels sich ablösen und mit dem Blutstrom über das Herz in die sich immer weiter verästelnden Arterien der Lunge geraten. (Im Lungenkreislauf führen die Arterien das verbrauchte, sauerstoffarme Blut, was sich sonst in den Venen befindet und umgekehrt.) Das ergibt dann die Lungenembolien.

(Gabriele nimmt das ASS aber nicht wegen der Vorbeugung, sondern wegen ihrer Grunderkrankung.)