Liebe Bessie,
das mit dem Ohr ist leider eine dumme Geschichte: Wir hatten damals mit dem Studenten-Orchester ein Konzert in einer Kirche und drängelten uns vorab alle in der Sakristei, wo wir unsere Instrumente auspackten. Mein Fagottkasten lag auf dem Boden, ich saß in der Hocke und war dabei mein Instrument zusammenzubauen, als sich ein anderes Orchestermiglied sehr hastig einen Weg durch die überfüllte Sakristei bahnte. Neben mir hatte ein Cellist gerade seinen Stachel festgeschraubt, und weil er dem Eiligen ausweichen und sein Instrument vor ihm retten wollte, machte er eine überraschende Seitwärtsbewegung, bei der sein Cellostachel etwas zu schwungvoll in meinem Ohr landete. Leider hat er so gut getroffen, daß Mittel- und Innenohr zertrümmert und sogar mein Hörnerv angekratzt wurde (und das ist wirklich eine Kunst, da der Gehörgang ja einen Knick hat). Tja, war eben einfach Pech und für den armen Cellisten natürlich auch ziemlich furchtbar. Obwohl ich natürlich auch wieder Glück im Unglück hatte, wenn ich mir überlege, wieviele Hirnnerven sonst noch so in der Nähe sind (den Facialis hatte es leicht erwischt, aber der hat sich schnell wieder erholt.) Aber genug davon...
Ja, wie gesagt, ich freue mich wieder sehr darauf, zu musizieren. Das tut auch der Seele gut! Bei Blasinstrumenten hat man ja die Atemtherapie inclusive
Mir hat das - auch gerade während der Stress-Zeiten im Studium - immer sehr viel Ausgleich gebracht. Jetzt muß ich nur noch lernen, mich auch mit musikalisch etwas weniger anspruchsvollen Ergebnissen zufriedenzugeben
Denn Du hast ja so recht: es soll vor allem Spaß machen!
Und was die Besetzung angeht, so habe ich natürlich Glück, daß dieser Freund ausgerechnet Oboe spielt, denn so passen unsere Intrumente ja bestens zusammen.
Nun muß ich mich bald auf den Weg machen, habe heute Befundbesprechung und bin ensprechend aufgeregt... Werde dann hoffentlich nachher was Schöneres zu berichten haben...
Also bis später!
Liebe Grüße an Dich uns alle hier!
Linnea