Einzelnen Beitrag anzeigen
  #75  
Alt 20.05.2005, 19:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Profil BK User stellen sich vor...

Hallo, ich bin Ruth, 45 Jahre seit 12 Jahren geschieden und habe drei Kinder (14,17,20 Jahre alt, die alle drei noch bei mir leben). Den Namen Opti-Ruth habe ich gewählt, weil ich ein hoffnungsloser Optimist bin und aus jedem Mist immer noch versuche etwas positives zu ziehen. Ich gestehe mit dem Positiven tu ich mich derzeit ein wenig schwer. Denn die Diagnos Brustkrebs hat mich denkbar ungünstig erwischt. In einer Zeit des sowieso schon totalen physischen und psychischen Zusammenbruchs. Ein Jahr zuvor hatte ich wegen Krankheit meine Arbeitsstelle verloren und das erfolglose Suchen nach einer neuen Arbeit machte mich sehr verzweifelt. Gerade nach einer Lösung suchend (anderer Beruf, Selbständigkeit? )etc. traf mich erst Hartz4 wie eine Keule und in der selben Woche dann fast der k.o.: die Diagnose. 2 Wochen lang wusste ich nicht recht was schlimmer ist: die Angst wegen des Brustkrebses, die finanzielle Not oder - die Verzweiflung nun als Hartz 4 Empfänger abgestempelt zu sein, obwohl ich jahrelang trotz der Kinder ganztags gearbeitet hatte. Ein Leben noch unterm Existenzminimum! Vielleicht hat gerade das meine Kräfte wieder mobilisiert. Ich holte zum Gegenschlag aus: wälzte die Paragraphen und stellte fest, dass mein Antrag total fehlerhaft bearbeitet worden war. Der Kampf dagegen war belastend, aber ...... weckte meine Lebensgeister. Und schnell wurde ich der alte Kämpfer der ich immer sein musste. Ich habe ein invasiv duktuales Mammacarzinom- einen T2N0M0 - seit ich den Namen kenn gehts mir besser, den Feind zu kennen, heisst, ihn nicht mehr fürchten zu müssen.
Ich soll neoadjuvant behandelt werden, d.h. erst Chemo, dann Op, dann Bestrahlung. Es gab mir ein wenig Zeit alles vorher zu regeln. Ich leide seit insgesamt 15 Jahren an zunehmenden Beschwerden, die mir das Leben in den letzten 2 Jahren sehr schwer machten.Ich will nun parallel zur Chemotherapie nach der Ursache suchen lassen. Natürlich seh ich allem optimistisch entgegen. Mein leergelaufenes Fass an Optimismus habe ich wieder aufgefüllt. Schliesslich muss ich meine Kinder noch weiterschubsen auf ihrem Weg ins selbständige Leben und meine Enkelkinder kennenlernen. Aufgefangen als ich ins Bodenlose fiel haben mich liebe Menschen in diesem Forum mit ihren Ratschlägen, ihrem Trost etc. -Strohhalme - mit ein wenig Geduld wurden sie zu Ästen und zum Baum und an seinem Stamm liess ich mich wieder auf festen Boden hinunter. Allen einen ganz lieben Dank für die Strohhälme.
Wir schaffen das! Wir werden schliesslich noch gebraucht!
Mit Zitat antworten